Werbung | Eine restaurierte Espressomaschine, die Wandvertäfelung aus Berliner Haushalten und überall die verschiedensten Grünpflanzen prägen den ersten Eindruck, wenn man das Berliner Café „The Greens“ betritt. Für unsere Plantstory-Serie mit Pflanzenfreude.de verschlägt es uns dieses Mal auf das Hinterhofgelände der Alten Münze, nähe Alexanderplatz. Dort befindet sich das Kleinod mit eigener Gartenwirtschaft, dem Münzgarten, und großzügigen Sitzgelegenheiten vor dem Eingang. Saisonal angepasste Köstlichkeiten verwöhnen die Gäste und nebenbei erfährt man Allerhand über die Natur, ob in Künstler- oder Manufaktur-Workshops. Mit Marie Henze, die zuständig für The Greens und alles was auf dem Gelände grün ist, haben wir vor Ort über das Konzept und die nächsten Vorhaben gesprochen.
Mitten im Herzen der Stadt, habt ihr mit The Greens ein außergewöhnliches Café geschaffen. Kannst du mehr über die Idee dahinter erzählen?
Die Idee ein Café in der Alten Münze zu errichten gab es schon länger. Wir wollten einen öffentlichen Ort in der Münze erschaffen, um Leute aus Berlin oder Besucher diesen Besondern Ort näherzubringen. Hier treffen Künstler und Akteure zusammen, tauschen sich aus, bringen bei einer Tasse Kaffee Ideen zusammen.
Dass das The Greens so grün geworden ist lag daran, dass ich mir sagte, wenn ich als Landschaftsarchitektin ein Ort schaffe, dann wird er auch grün sein! So kam es, dass bereits in der Planung jegliche Zimmerpflanzen mit eingeplant wurde. Dass wir das Thema Nachhaltigkeit in Form von wenig Plastikmüll und regionalen Bioprodukten umsetzen, war für uns alle selbstverständlich.
Euer Café passt sich den Jahreszeiten an. Wie kann man sich das genauer vorstellen?
Wir versuchen möglichst viele Produkte aus der Region zu bekommen. Unser Kaffee wird in Berlin geröstet, unsere Obst- und Gemüseware kommen von Bio-Händlern aus der Region, unsere Milch kommt aus dem Ökodorf Brodowin und unser Brot aus der Markthalle Neun von Sironi. Unsere Mittagsgerichte (Bowls und Suppe) wechseln ständig und passen sich saisonal an. Und wir ziehen unsere eigenen Kräuter für Tees oder Salate im Münzgarten an. Nächstes Jahr planen wir Honig von unseren eigenen Münzbienen zu erwerben und mit ins Konzept einzuplanen. Wir probieren uns viel aus und versuchen ein wechselndes Angebot trotz unserer kleinen Küche anzubieten.
Welche Highlights auf eurer Cafékarte kannst du besonders empfehlen?
Auf jeden Fall unsere Green Latte, die gibt es in drei Varianten und Farben. Sie sind nicht nur ein absoluter Hingucker, sondern auch eine gute Alternative zum Kaffee. Natürlich gibt es alle Varianten auch vegan mit Hafermilch.
Worauf achtest du bei der Auswahl der Pflanzen, die man ja auch vor Ort kaufen kann?
Da ich selbst ein absoluter Pflanzenliebhaber und auch „Sammler“ bin, versuche ich natürlich möglichst viel Vielfalt und auch Abwechslung in unserem Pflanzensortiment anzubieten. Ich persönlich liebe ausgefallene Pflanzen mit besonderem Blattschmuck, Pflanzen die überraschen. Ich denke je ausgefallener die Pflanze, desto mehr Aufmerksamkeit zieht sie auf sich und schafft es vielleicht, dass der größte Pflanzenmuffel eine Leidenschaft für Pflanzen und Natur entwickelt.
Zunächst versuche ich aber ein Sortiment für jeden Pflanzenliebhaber anzubieten, egal ob Anfänger oder Profi. Erfahrungsgemäß kaufen unsichere Kunden sich erstmal einen Kaktus. Nach zwei Wochen kommen sie wieder und möchten was pflegeintensiveres und haben Spaß an dem Umgang mit Pflanzen gefunden.
Natürlich beeinflussen mich mittlerweile in der Auswahl auch die sozialen Medien. Welche Pflanze ist gerade sehr gefragt, welche Pflanze zieht gerade das größte Interesse auf sich. Es kommt auch mal vor, dass Gäste mich anschreiben und nach bestimmten Pflanzenarten fragen. Ich versuche dann natürlich Anfragen nachzugehen und mich umzugucken.
Als Landschaftsarchitektin hast du mehrfaches Wissen, von der Gestaltung bis hin zur Pflege. Worauf kam es dir bei der Gestaltung im Innenraum, als auch bei den Outdoorflächen und eurem Nutzgarten an?
Ich liebe natürliche Designs und schon mit dem zu spielen, was ein Ort bereits mit sich bringt. Das Greens soll eine Grün-Oase inmitten von Berlin sein und ein Kontrast zu der lautstarken, betonierten Hauptstadt darstellen. Gerade im Greens konnte ich gut mit der Kombination Alt-Neu spielen. Industriecharme der Alten Münze und ihrer Geschichte kombiniert mit etwas Neuem, frischen Nachhaltigem. Wir haben im Greens alte Berliner Wandschränke an die Wände angebracht und umlackiert, Pflanzen aufgepäppelt und ein Zuhause geboten. Aalles weitere wie die alten Fensterbänke, schwere Eingangstüren, Kranhaken im Innenhof oder die denkmalgeschützten Wände bringen das Gelände und Gebäude bereits mit sich. Viele Besucher sind überrascht, wenn sie über den alten grauen Hof durcheine kleine Tür in ein kleines grünes Paradies treten. Diesen Effekt konnten wir mit dem Café The Greens erreichen, sowie mit dem Münzgarten.
Beim Thema Grünpflanzen stehen vielen sofort die Haare zu Berge, da ihnen scheinbar der grüne Daumen nicht mit in die Wiege gelegt wurde. Hast du einen Rat für die Anfänger im Urban Jungle?
Ich denke, es ist beim Pflanzenkauf immer wichtig zu beachten, welche Standortbedingungen kann ich für meine Pflanze bieten und wie weit bin ich bereit mich, um eine Pflanze zu kümmern. Ich erkläre meinen Kunden immer, woher die Pflanzen stammen und wo sie ursprünglich herkommt. Ich denke es ist wichtig sich das immer vor Augen zu halten, dann wird auch einem schnell bewusst, was die eigene Pflanze an Pflege braucht. Ein Kaktus aus der Wüste Afrikas braucht natürlich nicht viel Wasser, dafür sehr viel Licht und eine hohe trockene Luftfeuchtigkeit. Eine Calathea, die auf den Urwaldböden Brasiliens wächst, braucht natürlich einen schattigen, feuchten Standort mit einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit.
Welche Highlights habt ihr noch für The Greens in Planung?
Die Idee ist es zusammen mit den Garten noch weitere Workshops anzubieten. Das können Workshops zum Thema Kaffee/Ernährung und natürlich auch Pflanzen und deren Umgang werden. Im Sommer haben wir bereits einige Workshops im Garten gehabt, wie Pilates, Yoga oder Imkerkurse. Ein absolutes Highlight wird nächsten Sommer unser erster Honig aus dem Münzgarten sein. Dieser wird natürlich bei uns im Greens verarbeitet und auch letztendlich zum Verkauf angeboten. Darauf freuen wir uns schon sehr.
Neben eurem Café, welches sind für dich die grünen Oasen in Berlin?
Berlin ist so vielfältig was grüne Oasen angeht. Trotz meines Studiums, in dem wir sehr viele Grünanlagen innerhalb und um Berlin uns angeschaut haben, versuche ich regelmäßig neue Orte für mich als Inspiration oder einfach nur zum Runterkommen zu entdecken. Ich liebe die unterschiedlichen Thematiken in Sachen Grün. Die verspielten, alternativen, nachhaltigen Orte wie die Prinzessinengärten, Holzmarkt oder den Klunkerkranich. Dort kann man sich gut mit Freunden treffen und zusammensitzen. Dann vor allem auch die landschaftsarchitektonischen Projekte, die stark in ihrer Gestaltung überzeugen. Hier zum Beispielder Gleisdreieckspark, die Gärten der Welt oder der Britzer Garten. An diesen Orten kann man schon mal einen halben Tag verbringen, weil es so viel zu entdecken gibt. Und wenn ich etwas Abstand und Ruhe brauche, genieße ich gerne historische Grünanlagen wie den Volkspark Friedrichshain, die Pfaueninsel, die Havel oder den Botanischen Garten von Berlin. Spazieren gehen und Pflanzen betrachten. Es gibt nichts Schöneres.
Dieser Beitrag ist in Kooperation mit Pflanzenfreude.de entstanden.