Elemente in Bewegung. Der Utsuri Table von Yo Shimada zum Selberbauen
Werbung | Verlinkungen Wie Neonschilder, die sich auf dem nassen Asphalt spiegeln, so reflektieren sich die aufgesprühten Farben der Unterseiten auf den weißen Oberflächen des Utsuri Tables von Yo Shimada. Ein multifunktionaler Tisch mit beweglichen Elementen, der sich jeder Wohnsituation anpasst, zeitgemäß und einer japanischen Designtradition folgend. Der Clou: der Utsuri Table kann aus handelsüblichen Baumarktmaterialien selber gebaut werden.
Möbelstücke, die sich den Wohngegebenheiten anpassen lassen, kommen meist in einer sehr technischen Optik daher. Ideen zum Klappen, Schieben, Ziehen, eben das Verstellen auf das entsprechende Bedürfnis sind bisher eher selten auch unter einem Designaspekt entworfen worden. Da gab und gibt die Funktionalität den Ton in der Gestaltung an. Das es auch anders geht, beweist der Designer und Architekt Yo Shimada mit seinem Utsuri Table. Dieser besteht aus beweglichen, ineinander gesteckten Elementen, die ineinander geschoben werden können und sich somit in Form und Spannbreite der jeweiligen Wohnsituation anpassen. Im Mittelpunkt steht der Tisch, der eine kreative Lösung für urbanes Leben auf kleinem Raum darstellt und so den Mensch in den Mittelpunkt rückt, als aktiven Gestalter in den eigenen vier Wänden.
Die Idee des Tisches ist angelehnt an das Konzept des traditionellen japanischen Chabudai, ein flacher Klapptisch auf vier kurzen, ausklappbaren Beinen von maximal 30 cm Höhe, mitten im Tatami‑Zimmer aufgestellt. Durch den Chabudai wird der neutrale Raum wahlweise zu einem Ess‑, Tee- oder Arbeitszimmer. Somit gibt der Tisch dem Raum einen Zweck und bestimmt die Art und Weise der Nutzung. Yo Shimada hat diese Herangehensweise des Gebrauchs adaptiert und mit dem Utsuri Table neuinterpretiert.
Ein besonderes Kennzeichen sind die Unterflächen des Tisches, die in der Regel eher vernachlässigt werden. Die dort aufgesprühten Neonfarben reflektieren sich auf dem Weiß der Tischoberfläche je nach Lichteinfall in unterschiedlicher Intensität – ähnlich Neonreklamen, die sich auf nassen Straßen spiegeln. Eine Inspiration die Shimada aus Kobe in den Tisch hat mit einfließen lassen.
Der Utsuri Table besteht aus regulären Baumarktmaterialien. Ein umfassendes „Buch zum Bauen“, inklusive der Hintergrundgeschichte des Tisches, beinhaltet eine Materialliste, auch aller nötigen Werkzeuge und eine Bauanleitung.
In Gang gebracht hat die Idee für den Tisch der Baumarkt Hornbach. Der Coffee Table „Utsuri" ist bereits die zweite Designedition eines Architekten mit dem Baumarkt, nachdem Sigurd Larsen im vergangenen Jahr bereits einen DIY-Lounge Chair aus Baumarktmaterialien entworfen hat.
Bildermaterial: Hornbach