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Kartell goes Memphis - Ikonen von Ettore Sottsass

Calice, Pilastro & Colonna

Werbung | Unkonventionelle Designentwürfe inspiriert von Motiven aus dem Alltag, der Popkultur und Impressionen verschiedener Kulturen die Ettore Sottsass auf vielen Reisen seit den 1960er Jahren kennengelernt hatte, prägen sein Gesamtwerk. Die italienische Designmarke Kartell widmete Sottsass bereits vor Jahren eine Hommage mit außergewöhnlichen Objekten. Wir stellen drei dieser zeitlosen Ikonen vor.

Während die Memphis-Bewegung in den achtziger Jahren durch ihre Energie und Extravaganz weltweit große Aufmerksamkeit erregte, baute Ettore Sottsass gleichzeitig ein großes Designbüro auf, das er Sottsass Associati nannte. Das Studio wurde 1980 gegründet und bot die Möglichkeit, Architektur im großen Stil zu bauen sowie für große internationale Industrien zu entwerfen. Sottsass‘ berühmteste Werke sind seine Möbel für die Gruppe Memphis, die in den 1980er Jahren Furore machte und wegweisend für die Formensprache des postmodernen Designs wurde.

Vase Calice

Energie & Extravaganz

Hocker Pilastro

Hocker Colonna

Auch die drei Protagonisten von Kartell kleiden sich in einem postfuturistischen Pop-Look und tragen dazu bei, die künstlerische Botschaft von Memphis in einer neuen industriellen Optik noch aktueller zu machen. Kartell liebt es zu wagen, zu revolutionieren, zu begeistern. So erfüllte sich die Designbrand im Jahr 2015 den Wunsch, Sottsass und Memphis in einer großen Installation an Mustern und Farben zusammenzuführen und stellte bei dieser Gelegenheit zum ersten Mal 8 Vasen/Hocker und eine Lampe von Ettore Sottsass aus. Die Begegnung zwischen Kartell und Sottsass erschien dem Unternehmen eine sehr besondere Gelegenheit, nicht nur die 2004/2005 von Sottsass entworfenen Produkte zu präsentieren, sondern auch eines seiner größten, das zeitgenössische Design revolutionierende Abenteuer zu zelebrieren: Memphis.

Kartell wurde 1949 von Giulio Castelli gegründet und schuf in jenen ersten Jahren die Grundlagen für ein Design, das zu einem der Hauptvertreter des Made in Italy werden sollte. 1988 übernimmt der bis dahin in der Mode tätige Claudio Luti, Schwiegersohn von Giulio und Anna Castelli, das Unternehmen. Seine in der Maison Versace erworbene Sensibilität verleiht der Marke, ebenso wie sein Streben nach Perfektion und der ausgeprägte Sinn für Geschmack, neue Vitalität. Luti engagiert Designer und Architekten wie Philippe Starck, Ron Arad, Antonio Citterio, Ferruccio Laviani, Piero Lissoni, Patricia Urquiola, Mario Bellini, Alberto Meda und Vico Magistretti. Damit entstehen jene Produkte, die bald zum Identitätsträger für die Marke werden sollen. Ein neues Materialkonzept gibt den Kurs vor und bewirkt entscheidende Momente in der Geschichte von Kartell: Aus der besonderen Verarbeitung und Modifizierung des Werkstoffs wird ein Endprodukt gewonnen, das bisher unerreichte Merkmale besitzt.

Oberflächen & Formen

Der große Durchbruch kommt, als Kartell 1999, nach jahrelanger Forschung und dank einer bahnbrechenden Innovation, als erstes Unternehmen der Welt Einrichtungselemente aus Polycarbonat herstellt. Das erste Produkt ist La Marie, ein völlig transparenter Stuhl im modernen, minimalistischen Design. Es folgt Louis Ghost, noch heute einer der Bestseller von Kartell. Von diesem Moment an entwickelt und vertieft das Unternehmen das Thema Transparenz, das es einzigartig und originell gemacht hat, und setzt seine Studien zur Erforschung von Oberflächen und Formen fort, angefangen bei der Verwendung neuer Technologien und Hochleistungswerkstoffe, die zur Entwicklung von Produkten geführt haben, die noch nie zuvor hergestellt wurden. Heute ist Kartell ein zukunftsorientiertes Unternehmen, das nun neben Claudio Luti auch von Tochter Lorenza und Sohn Federico, geführt wird, die beide nach dem Studium zunächst in anderen Unternehmen Erfahrungen sammelten und heute die Abteilungen Marketing und Retail bzw. den Vertrieb leiten.

Mehr über Kartell

Auf Instagram @kartell_official

Inszenierung inspiriert durch @berrydijkstra

Bilder: Jules Villbrandt | Text: Wilkin Schröder; Presseinfos