Palmen, die zwischen Bergen wachsen. Grüße aus Südtirol.
Werbung/Pressereise | „… und die ersten Tage verbrachten wir im Vinschgau in einer alten Stube aus dem 16. Jahrhundert, waren in einem Kloster, einem Friedensbunker, einem Marmorsteinbruch und haben ganz viel Speck gegessen. Weiter ging es ins Meraner Land mit vielen Palmen, auf den Pfaden von Sissi und einem Zimmerblick direkt auf die Berge, haben eine Kaffeerösterei besucht und auf einer Alm einen Enzianschaps getrunken.“ Und das ist längst noch nicht alles, unser Reisetagebuch gibt Auskunft!
Mit dem Auto geht es von München nach Südtirol. Links und rechts erheben sich allmählich die Berge. Sind sie zunächst aus der Ferne zurückhaltende Begleiter, umarmen sie spätestens nach einem längeren Tunnel den kompletten Horizont. Über den Reschenpass gefahren, machen wir Halt am Reschensee, einer großen Stauanlage in der ein „versunkener“ Turm steht. Er ist sichtbares Überbleibsel eines verlagerten Dorfes zu Gunsten des Stausees. Nach einer halben Stunde Fahrt erreichen wir dann das kleine Städtchen Glurns und somit unsere erste Region in Südtirol: den traditionellen Vinschgau (Val Venosta). Im Tee-Salon von Traude und Sigi heißt es „Prenditi il tuo tempo.“ Und diese Zeit haben wir uns natürlich bei einer hausgemachten, kalten Kräuterlimonade genommen. Alle Teesorten beinhalten Kräuter aus dem Nationalpark Stilfserjoch. Von Malve über Königskerze, Goldmelisse bis hin zu Schwarzdorn und Holunderbeeren ist für jeden Geschmack gesorgt.
Nach der lange Autofahrt und den sehr heißen Temperaturen schreit es förmlich nach einer erfrischenden Dusche. Für die nächsten zwei Tage im Vinschgau verweilen wir in einer alten Stube aus dem 16. Jahrhundert im Hotel „Weisses Kreuz - Ansitz zum Löwen“ in Burgeis/Mals. Der Spa-Bereich mit großem Pool sorgt für die nötige Entspannung bevor es zum Abendessen ins dazugehörige Restaurant geht. Zahlreiche Panoramafenster und eine großzügige Terrasse, die vor allem zur Frühstückszeit einen perfekten Start in den Tag garantiert, bieten einen weiten Blick auf die Fürstenburg, die grünen Berge und natürlich auf das Kloster Marienberg. Die höchste Benediktinerabtei Europas ist definitiv ein Must-See. Auf 1400 Metern Meereshöhe liegt das traditionsreiche Kloster mit eigenem Gemüsegarten und Weinhängen. Besonders für die renovierte Kreuzkapelle lohnt sich der Aufstieg. (Mit dem Auto geht’s bis fast vor die Klosterpforte.) Auch bieten die 11 Mönche einige Zimmer zur Übernachtung an. Einfach mal die Hektik des Alltags gegen Ruhe vor und hinter den Klostermauern eintauschen. Turbulenter geht es da schon im Jörgenstadl im Restaurant Kuppelrain der Familie Trafoier zu. Völlig unscheinbar hinter einer großen Holztür bereiten die Trafoiers kulinarische Highlights zu, die zurecht mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurden. Wie überall im Vinschgau trifft hier Tradition auf Moderne.
Das trifft auch auf die Umnutzung alter Bunker aus dem zweiten Weltkrieg zu. Verteilt lassen sich viele dieser Betonklotze an den Hängen erblicken. Ob zu Lagerung von Heu, oder zur Käsereifung, die neuen Aufgaben der Gebäude sind vielfältig. Das trifft auch auf den Bunker von Benny von Spinn zu. Neben dem Kunstaspekt ist seine Botschaft völlig klar: Frieden. Zahlreiche Installationen am und um das Gebäude brechen die eigentliche Funktion der Anlage bewusst auf. Auf dem Dach hat er eine großzügige Terrasse angelegt, die mit Holzpalisaden umzäunt ist. Die Form dieser Einrahmung entspricht der visuellen Tonspur des Songs „Give Peace a Chance“ von John Lennon. Weiteres Highlight ist der in den Bunker eingelassene Wohnwagenanhänger mit einem genialen Blick ins Tal.
Wie dieses „Loch“ im Bunker überhaupt möglich ist, wird beim Besuch des Laaser Marmorsteinbruchs klar. Riesige Stahlseile arbeiten sich Millimeter für Millimeter durch die Gesteinsschichten bis ein riesiger Block herausgeschnitten wird. Der Laaser Marmor ist besonders rein und erfreut sich äußerster Beliebtheit. In Berlin finden sich große Skulpturen aus Laaser Marmor vor der Humboldtuniversität und im Tiergarten. Über die Malerei nähert sich der Künstler Jörg Hofer diesem edlen Werkstoff. Aus Marmorsand und Eitempera fertigt er großformatige, abstrakte Gemälde. So beeindruckend, wie seine Werke, ist auch ein Besuch in seinem Atelier. Nicht verpassen sollte man gleich gegenüber seinen „Zwischenraum“, den er gemeinsam mit dem Architekten Werner Tscholl entworfen hat.
Mittlerweile haben wir die Region gewechselt und befinden uns im Meraner Land. Viel niedriger über dem Meeresspiegel gelegen, begrüßt uns ein ausgesprochen mediterranes Feeling. Im Hotel Muchele werden wir wie wiedergefundene Familienmitglieder ausgesprochen herzlich empfangen. Seit 1952 gibt es dieses Hotel, jedoch hat es vor zwei Jahren ein absolutes Makeover erhalten und wartet mit viel Design und modernen Zimmern auf. Vom Balkon aus zeigt sich ein imposantes Bergpanorama. Und überall Palmen, Palmen und Palmen.
Die finden sich auch bei unserem Bummel durch Meran wieder. Vielmehr sogar noch. Die Blumen, Pflanzen und Gewächse in der Stadt erinnern an eine riesige, botanische Ausstellung. Wir wandeln auf den Spuren von Sissi und verstehen um so mehr, warum Meran bereits im 19. Jahrhundert so beliebt war. Royale Bauten und großzügige Parkanlagen erinnern permanent an diese mondänen Zeiten. Riviera-Feeling mitten in den Bergen!
Unser Herz schlägt für Kaffee, somit ist ein Besuch in der Rösterei Kuntrawant im Örtchen Lana absolute Pflicht. Vom „Kaffeeschmuggler“ Mathias lassen wir uns die Geschichte der Kaffeetransporte über die Alpen erklären und warum diese zur Schmuggelware, contrabando, wurden. Seit 2013 verarbeitet Kuntrawant im Trommelröstverfahren Kaffeebohnen aus den besten Anbaugebieten der Welt. Unsere Empfehlung: der Summer Filterkaffee.
Mit der Hirzer Seilbahn geht es endlich auf eine Alm, besser gesagt auf zur Gompm Alm. Nach einer entspannten Wanderung sind wir nun mittlerweile in 1800 Meter Höhe. Bei einem stärkenden Mittagessen kommen wir in den Genuss von selbstgebackenem Brot aus dem Bauernofen und zahlreichen Köstlichkeiten aus der „Almkuchl“. Ein Gläschen Enzianschnaps sorgt für einen krönenden Abschluss, bevor es wieder ins Tal geht.
Die Reise durch den Vinschgau und das Meraner Land endet mit einem ausgiebigen Frühstück im Ottmangut. Das alt-meraner, bürgerliche Landhaus befindet sich seit 1850 im Besitz der Familie Kirchlehner. Seitdem beherbergt es Gäste und bietet nach der Renovierung 2012 beeindruckende Suiten im ArtDeco und Jugendstil. Unser Highlight: das hausgemachte Feigenblatteis.
Arrivederci Südtirol, wir kommen wieder!
Dieser Beitrag ist im Rahmen einer Pressereise entstanden.
Text&Bilder: Wilkin Schröder