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Playlist Januar - kontinuierlich Scheitern

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Eines meiner größten Probleme im Leben ist Kontinuität. Wobei es nur den Rand des Problems trifft. Mein Leben an und für sich ist kontinuierlich, ich habe einfach ein Problem damit dies auch selbst zu sein. Glücklicherweise bin ich jetzt im Januar nicht allein beim Scheitern, vielmehr gehen viele um mich herum, mehr oder weniger, baden mit ihren Neujahrsvorsätzen. Clean eating hier, mehr Sport da, bewussteres Einkaufen da drüber und weniger Drogen irgendwo am Ende des Raumes. Wer schert sich schon um die eigenen Geschwätz von gestern, mögen wir irgendwo denken, wenn es darum geht Brokkoli zu dämpfen oder doch lieber Pizza beim Lieblingsitaliener essen zu gehen. 

Ich gebe ehrlich zu, dass ich Menschen beneide, die in ihrem Leben kontinuierlich leben, sei es als Asket bezogen auf die großen Lustspender unseres Alltags oder gar als Leistungssportler, die vielem entsagen, um am Ende ihren Körper zu stählen oder sogar einen Marathon zu laufen. Ich, für meinen Teil, bin seit nun fünf Jahren im Fitnessstudio 300 m entfernt angemeldet. Bei schlechtem Wetter oder schlechter Laune sind mir aber selbst die wenigen Meter dann zu weit.

Um dem Schlamassel entgegenzutreten, dachte ich, verändere ich dieses Jahr meine Herangehensweise. Kein unrealistisches Ziel wie häufiger zum Sport gehen, sondern etwas, was ich auch tatsächlich erreichen kann, wenn ich mit meinem dicken Hintern wieder in meiner Wohnung verweile. Was soll ich sagen, ich scheiterte ziemlich zügig. Mein Plan war jeden Tag einen Song zum „Lied des Tages“ zu küren und dies in einer Playlist, wie sollte es anders sein, festzuhalten. Ein Freund brachte mich auf die Idee, als ich mich daran erinnerte, wie er ein Jahr lang während unseres gemeinsamen Studios, ein Foto machte und es in ein Album einklebte. Nun mag das total belanglos und easy klingen und klar, das ist es auch, es ist fast schon eine bodenlose Frechheit an Vorsatz, aber irgendwer hatte sicher auch den Vorsatz weniger über andere zu urteilen, also was solls. Es ist nun gerade der 21. Januar, ich bin also bereits 20 Tage drüber, aber besser „man hat, als man hätte“, wie Oma immer sagte. 

Das erste Lied ist etwas Neues. Also nichts aus dem riesigen Ordner der alten Hits und Schätze, die irgendwo rumliegen. Es ist vom neuen Toro y MoiAlbum, welches mit einem fantastischen Video zu „Freelance“ angekündigt wurde und nun seit Freitag in Regelmäßigkeit meine Fahrt zur Arbeit erleichtert. Im Idealfall kommt nun täglich ein neuer Song dazu, vielleicht ist es aber auch Übermorgen schon wieder D’Angelo, wobei man den auch wirklich immer hören kann. 

Ich weiß also schonmal wo es anfängt, keine Ahnung wann und wie es endet, vielleicht ja schon am nächsten Sonntag nach meiner Lieblingspizza. 

Playlist und Text: Philipp Priebe