Zu Besuch bei Dragi Djeric und Stefan Hunold von Kreadiano
Werbung | Wir waren zu Besuch bei Dragi Djeric und Stefan Hunold von Kreadiano. Das Kreativduo hat sich mit ihrem Familienunternehmen auf Farb- und Wandkonzepte spezialisiert. In unserem Beitrag BACKDROP DREAMS haben wir bereits gezeigt, was die Backdrops bei uns im Studio bewirken. Nun zeigen wir wuch wie das Paar in ihrer gemeinsamen Wohnung in Berlin lebt.
Stellt euch doch gerne beide einmal vor!
Wir sind Dragi und Stefan, ein Paar und Kreativduo mit einer gemeinsamen Leidenschaft für Materialien, Texturen und architektonisch inspirierte Ästhetik.
S: Ich leitete seit etwa sieben Jahren unser Familienunternehmen Kreadiano. Seitdem beschäftige ich mich intensiv mit der Entwicklung der Marke, der Internationalisierung und des Produktportfolios.
Dragi ist interdisziplinär als Creative Director für Design- und Markenentwicklungen tätig und konzipierte bereits anspruchsvolle Installationen für renommierte Luxuslabels. Seit zwei Jahren leitet sie die Kreation bei Kreadiano und entwickelt in Zusammenarbeit im Team und mit Architekten neue Farb- und Wandkonzepte.
Im August haben wir außerdem unser gemeinsames Herzensprojekt Kreadiano Objects lanciert.
Wie lange wohnt ihr in eurer Wohnung und wie groß ist sie?
D: Wir wohnen seit knapp drei Jahren hier. Unsere Wohnung hat eine Fläche von 94 qm. Die Wohnung ist sehr hell und großzügig mit einer Außenfläche von ca. 40 qm.
S: Ursprünglich waren wir auf der Suche nach einer klassischen 3-Zimmer-Wohnung. Aber beim ersten Schritt auf die Dachterrasse, haben wir das dritte Zimmer schnell vergessen. Es gehört mittlerweile zu unserem Abendritual, den Tag auf dem Dach ausklingen zu lassen.
Wie würdet ihr euren Stil beschreiben?
D: Wenn ich unseren Stil in einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es: Selektiert. Uns ist es wichtig, dass jedes Objekt, Möbelstück oder Dekoelement zelebriert wird und Raum zum Atmen hat. Wir sind beide eher minimalistisch und genießen offene, helle Räume.
S: Auf das Wesentliche reduziert. Bei eurem Besuch ist das Wort „Zen“ gefallen, was es auf den Punkt bringt. So kann man uns und unseren Stil am besten beschreiben.
Ihr arbeitet beide für KREADIANO - euer Familienunternehmen, welche Rolle nimmt jeder von euch in der Firma ein?
S: Wir sind ein klassisches Familienunternehmen, in dem alle involviert sind. Meine Eltern haben Kreadiano vor etwa 15 Jahren gegründet. Mein Vater hat aus seiner Leidenschaft für natürliche und wohngesunde Baustoffe unsere Materialien entwickelt. Diese Leidenschaft habe ich von ihm übernommen. Mit der Übergabe der Leitung vor etwa sieben Jahren habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, Kreadiano als eine designorientierte Marke für ästhetische Wand bzw. Raumgestaltung zu etablieren. Wir verstehen jede einzelne Wand als ein zu gestaltendes Unikat, dass jeden Raum einzigartig macht.
D: Ich bin für die Kreation verantwortlich und erarbeite in Zusammenarbeit mit Architekten und Designern neue Farben und Strukturen bis hin zu ganzen Raumkonzepten. Mit Stefan arbeite ich gemeinsam an dem visuellen Erscheinungsbild der Marke. Im Grunde machen wir aber vieles zu viert. Wir sind oft gemeinsam im Atelier und besprechen neue Projekte. Da jeder aus einem anderen Bereich kommt, haben alle unterschiedliche Herangehensweisen. Am Ende ist es immer eine Mischung aus allen Ideen, die zum Ziel führt.
D: Wir haben schnell festgestellt, dass wir zusammen das beste Team sind. Das Geheimrezept unserer Partnerschaft ist, dass wir beide identische Ziele haben, aber beide komplett unterschiedlich an die Sachen rangehen. Während Stefan der präzise Macher ist, der eine Sache bis ins allerletzte Detail durchplant, bin ich die kreative und spontane Kraft, die intuitiv arbeitet und gerne Neues ausprobiert.
S: Wir komplimentieren einander. Sowohl privat als auch beruflich und dafür sind wir sehr dankbar. Wichtig ist es, die eigenen Stärken und Schwächen und die des Partners zu kennen und zu berücksichtigen. So kann man sich gegenseitig unterstützen und das beste Ergebnis erzielen.
Euer neustes Projekt sind eure Objekte, wer hatte die Idee dazu und wie ist der Schaffensprozess hinter jedem Objekt?
S: Aus der Vision heraus, mit Kreadiano und Kreadiano Objects komplette Räume zu gestalten, haben wir vor über zwei Jahren angefangen an neuen Materialien zu arbeiten. Die Ursprungsidee war, die Wände in den Raum zu holen und skulpturale Objekte zu gestalten. Mit der Zeit und unzähligen Stunden in unserem Atelier sind dabei die ersten Artworks, Raumtrenner und Skulpturen entstanden.
D: Mit Kreadiano Objects haben wir uns eine persönliche kreative Spielwiese erschaffen, auf der wir intuitiv unsere Ideen verwirklichen können. Jedes Objekt wird individuell und von Hand gefertigt: Von der Selektion der Pigmente, Materialherstellung, Modellierung bis hin zum Endprodukt. Alle Objekte sind ausschließlich in streng limitierter Auflage erhältlich oder kundenspezifische Unikate.
Was war das spannendste Projekt, welches ihr für einen Kunden umgesetzt habt?
D: Am liebsten sind uns die Aufträge, bei denen wir unsere Komfortzone verlassen dürfen und mit unseren Materialien ausgiebig experimentieren können. Am spannendsten sind die Projekte, bei denen wir in enger Zusammenarbeit mit Architekten, von A-Z alles mitbetreuen. Von der individuellen Farbanpassung, über das Wandlayout bis zur Verarbeitung vor Ort. Ein Beispiel: Ein Bauherr hat sich für sein Privathaus Wände mit echtem Edelmetall, in Kombination mit unserem rauen offenporigen Putz, gewünscht. Das war eine wahrhaftige handwerkliche Meisterleistung.
Das Schöne bei Projekten dieser Art ist, dass man alte Handwerkskunst in einen neuen Kontext setzt.
Es ist immer wieder toll, Leute zu treffen, die einem vertrauen und das Handwerk genauso zelebrieren wie wir.
Bei Kreadiano gibt es so viele verschiedene Farb- und Strukturmöglichkeiten, habt ihr einen Tipp wie man die perfekte Wahl für sich selbst trifft? Gibt es eine Strategie dafür?
D: Generell sollte man immer ein Konzept für den Raum haben und die gesamte Einrichtung als Ensemble sehen. Mood- und vor allem Materialboards sind dabei sehr hilfreich.
Für mich ist jeder Raum wie ein Bühnenbild. Dabei dienen die Wände als Kulisse. Man sollte sich im Vorfeld die Frage stellen, was man mit dem Raum aussagen möchte und die Wände als Gestaltungselement mit einbeziehen. Will man die Wand als Blickfang hervorheben, die Möbel inszenieren oder eine bestimmte Emotion hervorrufen?
Wählt man zum Beispiel eine unserer Classic Strukturen in Ivory, kann dies einem Raum eine neue Ruhe und Gelassenheit geben. Will man die Möbel hervorheben, sollte man mit Farben und Strukturen experimentieren.
Ebenso wichtig ist es, die Lichtverhältnisse im Raum mit einzubeziehen. Im besten Fall lässt man im Vorfeld ein Originalmuster anfertigen. Je nach Lichteinfall können die Farben und Strukturen komplett anders wirken.
S: Und ganz wichtig: Die Decken bitte nicht vernachlässigen!
Was denkt ihr, wo gehen die Trends für Wandgestaltung hin?
S: Es ist toll zu sehen, dass der Trend dazu tendiert, sich bewusster für ein Produkt zu entscheiden und dabei auch auf die Inhaltsstoffen achtet. Natürliche Materialien und rauere Oberflächen in neutralen und natürlichen Tönen werden noch lange gefragt sein.
D: Momentan haben wir sehr viele Anfragen von Architekten, die Wände als Skulpturen ansehen. Zum Beispiel kommt das Interior Design der Künstlerin Valentine Schlegel immer mehr zum Vorschein. Auch trauen sich viele zunehmend an organische Formen und Reliefstrukturen.
Dennoch würden wir unseren Kunden immer raten, eigene Trends zu setzten und zu hinterfragen, womit man sich langfristig am wohlsten fühlt. Das eigene Bauchgefühl ist immer der beste Ratgeber.
Ihr wohnt mitten im Prenzlauer Berg, was sind eure Tipps für den Kiez?
S: Wir schätzen traditionelle Familienbetriebe daher ist mein erster Tipp: Bäckerei Hacker. Der Spritzkuchen ist fantastisch!
D: Da wir gerne gut essen gehen, berufen sich unsere Tipps tatsächlich darauf. Das israelische Restaurant „Masel Topf“ ist auch immer ein Besuch wert. Sonntags holen wir oft Kuchen beim Österreicher „Franz-Karl“ im Bötzowkiez. Dort gibt es selbstgemachte Kuchen aus regionalen Zutaten. Wer Wein und Käse mag, ist in der „La Käserie“ gut aufgehoben.
Bilder: Jules Villbrandt & Kreadiano
Dieser Beitrag ist in Kooperation mit Kreadiano entstanden.