Neue Wirklichkeit
Aus Sehnsucht fiel sie in die Weite hoch, um sich zurückzuholen was ihr genommen. Einsam wie im Lagerhaus der Erwartung fühlte sie sich und hoffte die gute Tat hilft dem Verdrängen. Der Augenblick der Erkenntnis kommt auf leisen Sohlen meist durch die Hintertür. Als Begleiter der Melancholie sitzen sie beisammen und warten auf seine Ankunft. Der Schlag, er geht so vor sich hin und gibt keinen Ton von alledem. Die Denkerei macht ihr die Seele schwer – Fenster
auf und herein die klare Luft. Ein hin und her. Morgen wird wie heute und nach drei Tagen ist es immer noch nicht vorbei. Sie schließt die Lider und ihre Augen Nichts suchen und nichts finden. Er eilt der Wirklichkeit voraus und ist doch hinterher. Seine Leere wird nicht voller auch wenn er sie mit Gewohnheit füllt. Heizung auf Stufe fünf. Erst die Hoffnung und dann der Zweifel, im Überschlag in die Enttäuschung. Sie friert. Ohne Last gibt es wohl kein Gewicht, das beide in Sicherheit wiegt. Viel zu groß ist die Müdigkeit des Tages im Umfeld des Treibens. Der weiße Vorhang geht mit dem Wind. Es wird hell. Im Schrank ist jetzt wieder Platz. Sie fragt sich, was da noch so kommt. Die Gewöhnung an den Zweck lehrt ihm Geduld. Das Bett ist nicht gemacht und raue Morgenluft besetzt das Zimmer. Im Schritt der Einheit ist er wohl irgendwann verloren gegangen. Ihr Mund wird trocken und die Lippen spröde. Die Verzeihung endet jäh auf Kiefernholz.
Keine Fotos an der kahlen Wand.
Model:Yalda Moinzadeh Text:Wilkin Schröder Fotos:Jules Villbrandt