Lissabon – du herausragende Schönheit
Gäbe es Charts für Städte, wäre Lissabon mein Chartstürmer und bekäme sofort Platz No 1 im Olymp der Lieblingsstädte! Seit meiner Jugend träumte ich davon wie einst bei Remarque im Buch „Die Nacht von Lissabon“ beschrieben mit Blick auf den Tejo Wein zu trinken und dabei zu reden über Flucht, Sehnsucht und Träume. Diesen Wunsch habe ich mir erfüllt und mich in diese wundervolle Stadt verliebt.
Dass Lissabon nicht um die Ecke liegt, merkt man spätestens, wenn man nach drei Stunden immer noch im Flieger sitzt, dafür naht die Belohnung am Flughafen: Palmen und Wärme. Wann schlendert man am ersten Adventswochenende schon im Shirt rum?
Mein ganzer Trip stand unter dem Credo „laissez-faire“ kein Stress, keine Tourimärsche, sondern einfach nur fallen und überraschen lassen. Unsere Restaurantbesuche zur Mittagszeit waren inspiriert durch Locals, ich kann zwar kein Wort Portugiesisch, aber es gibt sie überall die Lokale mit Mittagsangeboten landestypischer Speisen inklusive einem Humpen Wein und Dessert und Espresso für 8 Euro und natürlich viel Fisch. Viel Fisch gebraten in viel Öl. Oh ja, da kann man auch ruhig eine zweite Karaffe Wein bestellen.
Um den Überblick nicht zu verlieren oder um kleine Inspirationen zu geben, präsentiere ich euch kurz meine „Kann man machen, muss man aber nicht“-Liste in Lisboa <3:
1. Zentrale Unterkunft direkt an der Station Baixa/Chiado zum Beispiel beim Poet’s Hostel http://www.lisbonpoetshostel.com/index.php?lang=en mieten(wir hatten dort eine tolle und günstige Studiowohnung).
2. Natürlich muss man auch mit der Tram fahren, das gehört zu den Tourischmankerln dazu und ist obendrein auch ganz amüsant. Ansonsten braucht man bis auf den Flughafentransfer wirklich kein Ticket.
3. Pizza essen in der fancy Pizzeria Casanova (http://pizzeriacasanova.pai.pt/), sobald man eine Bestellung hat, knipst man eine Birne überm Tisch an und voilà da kommt schon jemand! Die Leute stehen richtig Schlange hier, also am besten schon gegen 19 Uhr da sein.
4. Wein trinken in Alfamas Gassen, dazu Oliven, Brot und regionalen Hartkäse! Mhhh! Es gibt unzählige kleine versteckte Lokale in den Gassen Alfamas. Auf dem Weg dorthin kann man sogar Orangen von den Bäumen pflücken. Ich sage doch, es ist das Paradies.
5. Let’s talk about den „Heiligen Antonius“! Ich habe gedacht, ich spinne, aber oh yeah der St. Antonius ist eines der berühmtesten Stadtkinder Lissabons und meine Lieben – Antonius ist DER Schutzpatron für verlorene Sachen, ich glaube schon lange an ihn! Lissabon ist voll mit dem Heiligen Antonius, auch die Kirche ihm zu Ehren sollte aufgesucht werden. Einfach toll!
6. Feierei habe ich in Lissabon nicht gemacht, zu alt dafür und ich wohne in Berlin... Dennoch kann ich sagen, dass die Portugiesen samt aller Touris und Erasmus- und sonste wer Menschen gern Massen an Mojitos und Co auf den Straßen im Biarro Alto-Kiez sich hinter die Binde kippen. Nicht nur Massen an Drinks, sondern auch Massen an Menschen tummeln sich abends dann auf den Straßen, die Röcke sind kurz, die Gespräche auch. Großartiges Spektakel!
7. Eine Brise der Freiheit kann man am imposanten Seefahrer-Denkmal direkt am Tejo mit Blick auf die San-Francisco-anmutenden Brücke und Jesusstatue auf der anderen Brückenseite genießen. Wenn die Sonne scheint, umso schöner!
8. Lissabon ist eine Seefahrerstadt, dementsprechend gibt es viel Fisch. Getrocknet, gebraten und überall in Sardinen auch zum Mitnehmen. Herrlich!
9. Zum Mitnehmen als Souvenir einigen sich nicht nur die bunten Kacheln auf denen natürlich Fische und vor allem der Antonius abgebildet sind, sondern liebe Fashionistas, es ist kein Geheimnis, dass aus Portugal unglaublich tolle Lederschuhe und Taschen kommen. Lalala. I am so in Love!
10. Ein Kurztrip nach Lissabon von Donnerstag bis Sonntag reicht um einen Hauch der schönen Freiheit des Südens sich um die Nase wehen zu lassen und um die Stadt zu erkunden, im Sommer sollte man bestimmt länger bleiben, um noch schwimmen zu gehen.
Text und Fotos von Maria-Silva Villbrandt ( tumblr)