Werbung | Cineastische Referenzen in Kombination mit Stilzitaten aus der Mode charakterisieren die Leuchten von Formagenda. Mehr noch steht die Lichtmanufaktur für eine klare Formensprache und eine ausgeprägte Liebe zum Design. Wer die Klassiker von morgen sucht, wird sie bei Formagenda finden. Wir haben uns mit dem Kreativ-Verantwortlichen Benjamin Hopf über die Vision der Marke unterhalten und einer unserer Lieblingsleuchten die entsprechende Bühne geboten.
Vielschichtige Entwürfe
Es wäre stark untertrieben, würden wir nur von einem zufälligen #instacrush reden. Es ist die große Vielschichtigkeit, die den Leuchten von Formagenda innewohnt und uns zu Fans gemacht hat. So ist dieses Label to Watch eher eines, das sich gut eingeprägt werden sollte. Die Entwürfe sind niemals aufdringlich und spielen mit geometrisch reduzierten Grundformen. Auf höchstem Niveau verarbeitet, wird bei der Fertigung nicht auf rein maschinelle Techniken gesetzt, sondern noch mit handwerklichen Verfahren gearbeitet. So entstehen echte Manufaktur-Stücke mit Tiefgang. Ob mit Referenzen aus früheren Epochen, mit Zitaten aus der Designgeschichte oder mit aus der Modewelt entlehnten Details: Formagendas Produkte spinnen stets ein Netz von Assoziationen, die jedem Objekt seinen ganz eigenen Charakter verleihen.
Im Gespräch mit Benjamin Hopf von Formagenda
Wie und wann kam es eigentlich zur Gründung von Formagenda?
Begonnen hat alles im Jahr 2006. Ich hatte mich damals aus einer Designagentur-Partnerschaft gelöst (Büro für Form), die mir nicht mehr die gleiche Freude bereitet hat wie zu Beginn. Bis dahin haben wir für viele unterschiedliche internationale Firmen als freie Designer Produkte entworfen. Darunter waren Vibia, Ycami, Kundalini, Serien Lighting, Flötotto, Next und viele andere.
Der Wunsch ein eigenes Label zu etablieren wurde durch zwei Faktoren geprägt. Erstens wurde die Zusammenarbeit mit den Firmen immer „mühsamer“. Man konnte die essentiellen Punkte des Designs nicht mehr diskutieren, ohne mit Export Manager und Marketing Abteilung zu verhandeln, was noch „übrigbleiben muss“, damit das Design noch Sinn macht. Auf der Hersteller-Seite standen immer mehr der Preis und eine möglichst billige Fertigung im Vordergrund. Es gingen leider of sehr schöne Details verloren, die mit etwas mehr Geduld realisierbar gewesen wären. Der zweite Aspekt war, dass ich nach einer neuen Aufgabe für meine eigene Kreativität gesucht habe. Eine eigene Designagentur aufzubauen war nicht mehr mein Ziel, ich brauchte eine neue Herausforderung. Also begann ich ein Leuchtenlabel zu planen. 2008 war es dann soweit: Premiere auf der Light & Building in Frankfurt.
Gab es Herausforderungen, die unerwartet auftauchten?
Die erste völlig unerwartete Herausforderung war, dass ehemalige Kunden nun auf einmal Konkurrenz waren, bzw. mich als Konkurrenz empfanden. Ich bin völlig blauäugig davon ausgegangen, dass man sich aufgrund der persönlichen Beziehungen gegenseitig unterstützt, aber als mir die ersten Kooperationen mit Fabriken, aber auch Vertriebspartnern untersagt wurden, wurde mir klar, dass ich mit keiner Hilfe rechnen kann. Die Lichtbranche war damals noch sehr klein, Vertreter, Agenten, Fabrikanten und Designer kannten sich untereinander und Überschneidungen waren schwer zu vermeiden. Es hat ein paar Jahre gedauert, bis sich die Wogen wieder geglättet hatten.
Die zweite große Herausforderung war der technische Umbruch, weg vom klassischen Leuchtmittel hin zur LED. Vor allem die Übergangsphase war sehr schwierig für ein kleines Label wie Formagenda. Man hatte gerade die ersten Produkte auf dem Markt und zwei Jahre später waren diese plötzlich technisch völlig überholt und gleichzeitig waren auf dem Markt plötzlich auch nur noch nach LED Leuchten gefragt. Und ganz nebenbei bemerkt, waren die ersten LEDs noch wirklich weit weg vom jetzigen Stand. Sie hatten die gleichen Probleme wie die herkömmliche Glühbirne, sie entwickelten enorme Hitze. So wurde der Vorteil der kleinen Baugröße wieder durch relativ große Kühlkörper hinfällig. Aber das Thema LED war aufgrund des geringeren Energieverbrauches natürlich völlig zurecht im Kommen und hat sich rasant weiterentwickelt. Das wiederum war auch eine Herausforderung, weil die LED die man verwendete nach einem Jahr schon wieder überholt war. LEDs wurden heller, kleiner, wurden wieder vom Markt genommen. Es gab keine Standards wie z.B. die klassische Lampenfassung und man musste für jede Leuchte eigene Komponenten entwickeln. Erst seit wenigen Jahren ist ein Niveau erreicht, auf dem man „in Ruhe“ aufbauen kann.
Die dritte große Herausforderung war, dass sich die Vertriebsstrukturen plötzlich vehement veränderten. Durch den schnell wachsenden Onlinehandel hatten es die Fachhändler immer schwerer und mit ihnen auch die Agenten und Handelsvertreter. Das war vorher jahrzehntelang ein fest eingespieltes System. Der Einzelhandel wurde plötzlich vom Kunden richtiggehend umgangen, man wurde als Hersteller plötzlich von Architekten und Lichtplanern direkt kontaktiert, weil hier bessere Konditionen verhandelt werden konnten. Es hat mehrere Jahre gedauert, bis sich der Fachhandel auf diese Veränderungen eingestellt hatte. Wir als Hersteller hatten auch damit zu kämpfen, dass wir den Handel ja schützen wollten, aber auch selbst bestehen mussten. Inzwischen hat sich das auch wieder eingependelt, es gibt weiterhin sehr gute Händler, aber auch der direkte Draht zu Architekten und Lichtplanern hat für beide Seiten seine Vorteile gebracht.
Wie kann die Designphilosophie von Formagenda beschrieben werden?
Formal war ein grundlegender Anspruch, dass die Produkte keinen kurzfristigen, modischen Trends folgen sollten. Formagenda realisiert nur Produkte, die das Potenzial zu Designklassikern haben. Formale, aber auch technische Langlebigkeit sind meiner Meinung nach der wichtigste Beitrag zur Nachhaltigkeit eines Produktes.
Unsere Produkte sollen einen eigenständigen Charakter haben, im Gegensatz zu der ewigen Bauhaus Designmaxime „Form follows Function“ war mir für Formagenda eher „Form is Emotion“ wichtig.
Produkte haben eine Wirkung, auf gewisse Weise eine „Interaktion“ mit ihrem Nutzer, sie haben eine Emotionalität, eine Aussage. Formagenda zielt auf diese Wirkung vom Produkt auf den Nutzer, oder besser den Besitzer, ab. Warum mag man eine Sache so besonders gerne? Was sind die damit verbundenen Assoziationen, Emotionen, oder auch ganz einfach positiven Merkmale? So geht ein Kunde ja auch auf ein Produkt zu: „Das gefällt mir sehr gut!“, oder „Das hätte ich gerne!“ „Ein gutes Produkt ist eins, dass einem ans Herz wächst.“ Dieser Ansatz wird immer in unseren Produkten zu finden sein.
Wie läuft der Designprozess ab?
Der Designprozess ist in unterschiedliche Phasen unterteilt. Von der ersten Idee, wie z.B der berühmten Skizze auf einem Bierdeckel, die man abends schnell fixiert, wird im zweiten Schritt analysiert, wie man auf unterschiedlichen Wegen zu diesem Ziel kommen kann. Wenn man sich für einen Weg entschieden hat, werden fertigungstechnische und damit verbundene formale Möglichkeiten ausprobiert. Sobald diese Eckpfeiler feststehen, wird ein erstes Modell erarbeitet um das Produkt in seiner Wirkung besser greifen zu können, nur am Bildschirm ist eine Leuchte nicht zu planen, es bedarf immer der Überprüfung am Modell, ein einfaches Papiermodell reicht aber oft schon aus. Die Lichtwirkung wird an einem, manchmal noch sehr rudimentären, Prototypen abgeklärt. Ab dann beginnt der etwas mühsamere Teil, die Ausarbeitung der Konstruktion, die letzten Änderungen im Sinne der bestmöglichen Fertigung eingebracht. Nach den ersten Vorserien-Mustern wird nochmals überprüft, ob alles Komponenten gut zusammenpassen, ob Anpassungen nötig sind, ob der angestrebte Preis zu realisieren ist etc. Der gesamte Prozess dauert oft sehr lange, es ist viel Geduld und Hartnäckigkeit gefragt, um ein Produkt optimal fertigzustellen.
Wie sieht für Formagenda die Zukunft des Wohnens aus? Gibt es Entwicklungen, die in den Entwürfen berücksichtigt werden?
Ich glaube man muss hier ganz klar zwischen privatem Wohnraum und dem Objektbereich trennen. Die private Wohnung unterliegt immer noch den ganz klassischen Anforderungen von Privatsphäre und Geborgenheit, man will sich Wohlfühlen, man braucht einen Rückzugsort. Hier umgibt man sich mit Dingen, die einem besonders gut gefallen, die bestimmte Bedürfnisse befriedigen. Das reicht vom „guten Licht“ das eine Leuchte geben soll, über praktische Aspekte bis hin zum „Prestigeobjekt“ das man unbedingt haben möchte.
Im Objektbereich spielt immer mehr die Individualisierung eine Rolle. Ein und dasselbe Produkt immer wieder einzusetzen wird schnell langweilig.
Unsere PEARLS haben großen Erfolg in der Hotellerie und Gastronomie, weil sie einerseits natürlich sehr gutes Licht machen, andererseits aber formal sehr vielseitig und auch immer ein „Hingucker“ sind. Die Beleuchtung wirkt niemals redundant, jedes Projekt kann seine ganz eigene Note bekommen. Der Architekt kann mitgestalten.
Bei unserem neuesten Produkt PROFILE setzen wir auf eine Vielseitigkeit der Oberfläche. Die schlichte und zurückhaltende Form wird durch einen Bezugstoff komplettiert. Es tun sich völlig neue Möglichkeiten auf, wenn man die Leuchte plötzlich mit dem gleichen Material beziehen lassen kann, wie die Sessel in der Lobby, oder wenn die Leuchten in einem Geschäft oder Firmengebäude die CI Farben mit Logo tragen können.
Woran wird gerade bei Formagenda gearbeitet? Wird es Neuheiten geben?
Als mittlerweile gut etabliertes Label befassen wir uns erneut mit verschiedenen Themen, um das Label für die nächsten Jahre oder Jahrzehnte stark zu machen. Darunter fallen ganz essentielle Dinge wie das Erscheinungsbild, aber auch die grundsätzliche Ausrichtung der Kollektion. Wir versuchen die Erfahrungen der letzten Jahre einfließen zu lassen und uns neu auszurichten.
Wir überarbeiten momentan bestehende Produkte; es stehen konstruktive Anpassungen an, um die Montageschritte zu vereinfachen, versuchen zukünftig alle verwendeten Komponenten zu trennen, um die Rückführung der verschiedenen Materialien in einen geschlossenen Zyklus (Kreislaufwirtschaft) zu ermöglichen.
Wir arbeiten natürlich auch an einigen Neuheiten und freuen uns diese zu präsentieren, wenn hoffentlich bald wieder etwas Normalität einkehrt. Ende diesen Jahres oder Anfang nächsten Jahres werden hoffentlich wieder Messen stattfinden...
Designikonen von Morgen
Der engere Kreis der Formagenda Familie kommt aus den unterschiedlichsten Bereichen, wie Design, Bildende Kunst, Fotografie und Journalismus, um nur einige der vielen beteiligten Disziplinen zu nennen. Erfahrungen sammelten die Formagenda-Designer in namhaften Studios wie z.B. bei Mattheo Thun, Patrizia Urquiola oder Konstantin Grcic. Genau diese neue Generation von Designern steht im Mittelpunkt des Interesses und Formagenda teilt als Hersteller deren Leidenschaft für gutes, zeitgemäßes Design.
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Bilder: Jules Villbrandt | Text: Wilkin Schröder; Presseinfos