Wenn es um gute Parties geht, denken viele, Berlin hat ein Monopol auf eben diese. Exzess, Musik und nicht endende Nächte stellen nicht nur hedonistisch beeinflusste Lebensentscheidungen dar, sondern inzwischen eine ganze Industrie. Dies erkennt man nicht zuletzt an einer neuen Kooperation zwischen IKEA und Teenage Engineering, einer schwedischen Synthesizerschmiede. Deren Gründer Jesper Kouthoofd geht mit dem Weltkonzern der Frage nach, was es für eine gute Party braucht und was IKEA dazu beisteuern kann. Die Essentials hat er dabei bereits selbst beantwortet.
1. Menschen, die man kennt und mag
2. alkoholische Drinks und bei Bedarf etwas zum Rauchen
3. Musik
Dass der Ort keine Rolle spielt, ist eine interessante Nuance, bedenkt man den Kooperationspartner. Während den wärmeren Monaten sind jedoch die wenigsten scharf darauf sich tage- und nächtelang in heißen und stickigen Clubs der Lust hinzugeben und ziehen das Freie vor. In Zeiten der neuen Spießigkeit fährt der naturbewusste Großstädter für kleinere Feierlichkeiten in den nächsten Schrebergarten und zelebriert mit Freunden ein hedonistisch anmutendes Fest.
Der Garten liefert dabei die Dinge, die zum Glück notwendig sind, folgt man dem Hedonismus des griechischen Philosophen Epikur. Dieser war einer der ersten Vertreter einer lustorientierten Philosophie, der man heute noch gerne vorwirft ordinär zu sein und nur eine Lebensweise zu propagieren, die einzig der Lustmaximierung dient. Sicherlich ist es richtig, dass Schmerz vermieden und die Lust maximiert werden soll, jedoch soll dies, nach Epikur, in Maßen erfolgen und ein Garten stellt dabei mit seiner Natürlichkeit und seiner nicht notwendigerweise zu beherrschenden Wildnis, den Hort der Glückseligkeit dar. Nutzt man nun diesen Ort als Grundlage für Speis und Trank und verbindet ihn mit der richtigen Musik, ist weiterer Exzess nicht mehr notwendig und Glücksgewinnung zu betreiben. Musik, Essen und Wildnis als natürliche Upper – Dinge, mit denen sich eine Vielzahl von Menschen anfreunden können und ein Herumziehen von Disco zu Disco obsolet machen.
Text & Playlist: Model: Tati