Werbung | Wer uns kennt, weiß, dass wir eine ausgeprägte Sammelleidenschaft haben. Unsere Vasensammlung hat dabei wohl das beachtlichste Ausmaß angenommen. Das hängt mit unserer großen Blumenliebe zusammen. Da erfordert es eine gute Vase im Haus zu haben, die den Strauß optisch unterstreicht und im besten Fall auch noch mehr aufwertet. Nie visuell schreiend, aber ästhetisch eine Wohltat fürs Auge. Leichter gesagt, als getan! Die wöchentlichen Blumen landen meist immer in ein und derselben Vase. Die Gewohnheit hat hier die Oberhand. Langstielige Orchideen finden ihren Weg immer in die große blaue Vase und kürzere Sorten meist in die gleiche Vase, wie die Woche zuvor. Die Auswahl an anderen Vasen ist ja durchaus vorhanden, aber scheinbar vermeiden wir unterbewusst, uns anderen Formen und Größen zu stellen. Höchste Zeit, die Vasen-Comfortzone zu verlassen! Als Freunde der Porzellanmanufaktur KPM Berlin haben wir daher mal einige unserer liebsten Vasen inszeniert und so einige Tipps zusammengetragen.
Hotellobby 2.0
Dass Bodenvasen in diesem Jahr ihr ganz großes Revival haben, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Wir gehen hier bei HERZ&BLUT aber fest davon aus, dass das nur der Anfang war und wir in nächster Zeit noch viel mehr davon sehen werden. Also Augen auf nach schönen Bodenvasen, ob Vintage oder neu.
Fantastisch ist es, dass Bodenvasen regelrecht zu einer gewissen Exzentrik einladen, nicht nur bei der Wahl der Blumen. Die Herausforderung bei der Dekoration der Vasen: langstielige Blumen zu finden. Besonders gut bieten sich tropische Blüher an, wie Inkalilie, Calla, Heliconen, Strelitzien und Alpini purpurata.
Besonders tricky ist, dass Bodenvasen meist mit einem großen Vasenhals daher kommen. Der Trick liegt im Überkreuzstellen der einzelnen Stiele, damit ein Gerüst entsteht und die Stiele nicht zur Seite wegfallen, wie ein Haufen Mikadostäbe. Wir lieben es, bei großen Blumensträußen auf verschiedenen Ebenen zu arbeiten und als Basis tropische Blätter, wie die der Monstera, Aspidistra, Aralie oder auch feinePalmenvarianten eignen sich perfekt. Die Vase SAALE im Bild ist übrigens ein Entwurf von Trude Petri aus dem Jahr 1935 und folgt ganz dem Kredo des Bauhauses, das Form und Funktion eine Symbiose eingehen müssen.
Höhe: 48cm
Quadratur der Blüte
Den Blumenladen des Vertrauens zu finden ist oft gar nicht so leicht, wir fahren dafür gern mal durch die halbe Stadt und sind auf dem Heimweg immer wieder begeistert, welches Lächeln Blumen ins Gesicht von Fremden zaubern können. Cheesy but true: Say it with flowers! Nicht selten bricht aber durch den Transport auch mal eine Blüte ab, genau in diesem Moment kommen kleinere Vasen zum Einsatz. Perfekt dafür ist zum Beispiel die viereckige Vase CADRE, ebenfalls ein Entwurf von Trude Petri aus dem Jahr 1967. (Ein Spezial zur Bemalung der CADRE könnt ihr hier nachlesen) Der sehr schmale Vasenhals lädt dazu ein, mit üppigeren Blüten bestückt zu werden. Lilien, die bereits vollständig aufgeblüht sind, verleihen der Vase eine opulente Krone und nehmen spielerisch die geometrische Strenge der Vasenform.
Sideboards, Fensterbretter, oder ein Platz an der Wand sind mit dieser Vasenart besonders leicht in Szene zu setzen. Eben alles im Rahmen und den Linien folgend, lassen sich so auch kleine Gruppen aus verschiedenen Größen kombinieren. Rittersporn und Orchideenrispen mit vielen Blüten sind willkommene Gäste für die CADRE, können sie sich doch durchaus auf den porzellanenen Schultern ausruhen. Wir würden von langen, geradlinigen Arrangements abraten: zu streng, zu statisch und zu konstruiert.
Höhe: 10cm, 13,5cm, 18cm
Little China Girl
Im gleichnamigen Song singt David Bowie „I'm a mess without my little China girl“, so ähnlich empfinden wir mittlerweile, wenn die CHINESISCHE VASE mal nicht mit schönen Blumen versorgt ist. Der Entwurf von Johannes Henke von 1975 greift die traditionelle Vasenform aus China auf. Besonders charakteristisch für chinesische Vasen sind die bauchige Form und der ausladende Hals, der besonders für Blumen mit Schwung geeignet ist. Wir lieben diese moderne Schlichtheit! Viel zu oft wird diese Vasenform - traditionsbedingt - mit Dekor, Ornamenten und Deckel überladen. In diesem Fall ist weniger wirklich mehr!
Langstielige, französische Tulpen oder wie in unserem Fall Orchideenrispen, schmiegen sich ganz besonders schön an diese Vasenform. Wer sich für die französische Variante entscheidet, sollte unbedingt noch Folgendes beachten: Tulpen sollten nicht in zu viel Wasser stehen, da sie in der Vase weiterwachsen. Ein regelmäßiger, sauberer Anschnitt mit einem scharfen Messer ist das Geheimnis langer Freunde.
Höhe: 33cm
Let´s go wild!
… jetzt mal Hand aufs Herz! Wie oft haben wir schon in allerletzter Minute einen Blumenstrauss besorgt? Das Ergebnis dann ernüchternd: der Strauß vor lauter Bindegrün und Cellophan kaum noch erkennbar. Klar, die Zeit drängt und die Frage, ob man der Blumenfachkraft in die Kreation pfuscht oder nicht? Ja, bitte! Unbedingt! Kombiniert wird, was gefällt! Ob nun im Eiltempo oder ganz relaxed bei den morgendlichen Samstagsbesorgungen, die Vase FLORA ist wie dafür gemacht. Der Entwurf von Sigmund Schütz aus dem Jahr 1933 sorgte maßgeblich für die Formensprache in der Porzellangeschichte des 20.Jahrhunderts.
Das Design ist modern und schlicht gradlinig, was wir durch einen wilden Strauß mit Eukalyptuskapseln aufbrechen. Bei Wildsträußen ist es besonders schön Fokuspunkte mit Farbakzenten wie der Trommelblume zu setzen. Modelle wie die Flora bieten sich aber auch gut für Calla oder Lilien an, um quasi der eleganten Form zu folgen. Damit die Schönheit auch lange hält, ist das A und O für eine lange Blütenpracht eine saubere Vase. Wenn das schrubben nichts nützt, helfen Gebissreiniger, ihr Sprudel löst ganz einfach die Rückstände der alten Blumen.
Höhe: 33cm
Schleierhaftes Topmodel!
Jeder hat so eine Vase, die man liebt, aber nicht weiß, welche Blume überhaupt infrage kommt. Eine Art #ProblemVase, die ihr Dasein jahrelang als dekoratives Element im Regal fristet. Bewunderung von Freunden und Gästen ist ihr immer gewiss. „Oh wow, interessante Form!“, oder „Ist das echt eine Vase, ja? Sieht aus wie ein Kunstobjekt.“ Ähnliches ruft die Vase MANTILLE bei uns hervor. Mit einem Unterschied! Anstatt ihr Schicksal mit einem Regalplatz zu besiegeln, bekommt sie bei uns ihren Auftritt in der Frontrow. Wie eine elegante Skulptur wirkt Trude Petris Vase MANTILLE aus dem Jahr 1957. Die schwungvolle Linienführung verweist auf die experimentelle Formsprache der Fünfzigerjahre. Die Sanduhr-Silhouette des von Christian Dior propagierten New Look klingt darin ebenso an, wie die vom Flamenco-Stil inspirierte Abendmode eines Cristóbal Balenciaga. Übrigens, in Spanien ist die „Mantilla“ ein Schleier oder Umhang, der Kopf und Schultern bedeckt. Das Relief des Vasenhalses besteht aus samtigem Biskuitporzellan und wirkt wie eine textile Drapierung. Haben wir es doch geahnt, ein echtes Topmodel: Strike a pose!
Die MANTILLE braucht nicht viel, denn besondere Einzelstiele machen sich in dieser außergewöhnlichen Variante hervorragend. Außerdem lässt sich diese Vasenform in Gruppierung wunderbar mit anderen Vasen kombinieren, ist sie durch ihre Höhe doch ein echtes Highlight. Bei Gruppierung mehrere Vasen sollte jedoch unbedingt auf die Stimmigkeit der Vasen untereinander geachtet werden. Bestückt wird sie am besten mit: Lampionblume, Chinesischer Laternenblume, oder wie auf dem Bild mit der Ballonpflanze, besser auch bekannt als Breitlaubige Seidenpflanze.
Höhe: 42,5cm
Dieser Beitrag ist in Kooperation mit KPM entstanden.
Bilder: JulesVillbrandt Text: Wilkin Schröder