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Ella ist nicht nur eine saucoole junge Frau, sondern hat auch einen unglaublichen Blick für Motive. In ihren Fotos, die meist Architektur oder die Straßen von Berlin zeigen, reißt sie die Formen und Linien oft aus dem eigentlichen Kontext und schafft so neue spannende Kompositionen. Mit einer klaren und geradlinigen Formensprache zeigt sie uns ihre Perspektive auf die Stadt.
Hallo Ella, magst du dich einmal kurz vorstellen?
Hey, ich bin Ella, 28 Jahre alt, Architekturstudentin, bin in Polen geboren und wohne seit ’89 in Berlin
Wann hast du angefangen, Architektur zu fotografieren?
Auf die Architektur fokussiere ich mich seit etwa 4 1/2 Jahren - aber auch schon vorher ist es vorgekommen, dass ich schöne Gebäude abgelichtet habe, wenn mir die Formen oder Farben gefallen haben.
Du kommst viel rum. Welche Orte haben dich in letzter Zeit besonders beeindruckt?
Mein absolutes Highlight war meine Reise nach Island im Juli 2014. Was ich dort an Landschaften gesehen habe, hat mir den Atem geraubt und die Messlatte für weitere Reisen sehr hoch gelegt. Wenn es darum geht Architektur zu fotografieren, hat es mir Skandinavien angetan. Städte wie Oslo, Malmö und Kopenhagen haben ein breites Spektrum an moderner und wirklich ausgefallener Architektur zu bieten.
Hast du bestimmte Vorbilder oder Lieblings-Instagramer?
Zu meinen Vorbilder zähle ich Matthias Heiderich, Ed Freeman und Josef Schulz. Deren Minimalismus finde ich stets herrausragend! Meine Lieblingsinstagrammer sind zur Zeit @konaction, @maryloo_berlin und @ezgipolat.
Wie findest du deine Motive - gezielte Sucher oder „einfach die Augen offen halten“?
Ich denke es ist ein Mix aus beidem. Über die Jahre habe ich meinen Blick geschärft auf Dinge, die für mich im Alltag früher einfach untergegangen sind. Ich verbringe aber auch gerne Zeit mit der Recherche im Internet. Da kann es dann auch mal vorkommen, dass ich meine Urlaubsziele nach besonderer Architektur plane.
Gibt es Orte in Berlin, deren Architektur dich besonders faszinieren?
Die Architektur im östlichen Teil Berlins finde ich sehr spannend. Es gibt eine Mischung aus wunderschönen Altbauten sowie faszinierenden Plattenbausiedlungen und eine Menge längst vergessener Orte. Außerdem streune ich gerne durch das Hansaviertel. Zu meinen Lieblinsbauwerken gehört allerdings der in Kreuzberg stehende „Kreuzberg Tower“ mit seinen beiden Flügelbauten von John Hejduk.
Welche Gebäude möchtest du unbedingt mal „live“ sehen? Hast du einen Lieblingsarchitekten?
Was das angeht, ist meine Liste lang! An allererster Stelle steht jedoch das wundervolle Guggenheim Museum in Bilbao. Bis jetzt habe ich noch nicht geschafft dort mal hinzufahren/-fliegen aber das soll sich schnellst möglich ändern. Und zu meinem Lieblingsarchitekten - dort hat es, durch seine strenge Formensprache, der werte Alvaro Siza auf Platz 1 geschafft.
Wie sieht ein perfekter Tag für dich aus?
Der perfekte Tag beginnt für mich immer dann, wenn ich morgens aufstehe und mich in einer neuen Umgebung/Stadt befinde und auf Erkundungstour gehen kann.
Vielen Dank, Ella!
Interview von Caja Heßler