Werbung | In unserer Reihe Maison zeigen wir euch Einblicke in unsere privaten Vier Wände. Jules macht den Anfang und berichtet wie sie ihr Wohnzimmer mit Lehmputz von nen-do umgestaltet hat. Wie die Arbeit mit Lehmputz funktioniert und was es zu beachten gibt, schildert Jules in ihrem Erfahrungsbericht.
Renovierungsprojekt Wohnzimmer
Ich wohne seit bald zehn Jahren in meiner Wohnung. Von Anfang an habe ich die Rauhfaser und noch viel schlimmer die Vliesstrukturtapete an vielen Wänden gehasst, doch wir lebten miteinander so einige Jahre. Ich fühlte mich oft wie in einer Rosine, aber Buntstiftstrich an der Wand vom Kind waren dann eben auch nur halb so schlimm. Als ich dann im letzten Jahr einen Brief von meiner Hausverwaltung bekam, in dem stand, dass in meiner Küche und im meinem damaligen Schlafzimmer, die Decke herrausgenommen werden muss, um Balken für eine Dachaufstockung zu verlegen, brach bei mir wahrer Tatendrang aus. Dann Renovieren wir halt gleich alles! Endlich! Tapeten, Laminat und selbst eine Wand mussten gehen. Und eins war für mich klar, im Wohnzimmer möchte ich Lehmputz. Meine Eltern hatten ihn bei sich schon lange zu Hause. Ich habe es immer ein bisschen belächelt, doch es passte für mich zum Korkboden bei den Eltern. Es brauchte erst die Dänen, wie Frama und einen Besuch im Minimarkt, um mir klarzumachen, wie toll das eigentlich ist. Das Arbeiten mit Lehm in jeglicher Form zählt übrigens zu den ältesten Bautechniken, die es gibt, da es schon immer gut verfügbar und leicht anzuwenden war.
Im Minimarkt in Hamburg endeckte ich dann die Farben von nen-do, die Xenia Rosengart und Peter Fehrentz kreiert haben. Es gibt 14 verschiedene Farbtöne, entweder als Lehmfarbe oder als Lehmputz. Ein Farbe ist schöner als die andere, was eine Entscheidung nicht leicht macht. Am Ende ist es Light Amber geworden.
Lehmfarbe
Die Lehmfarbe ist aus aus zertifizierten Tonmineralien und rein ökologisch. Das Pulver wird mit sauberen Wasser angemischt und ist sehr leicht zu verarbeiten. Die Menge eines Beutels reicht etwa für ca. 10 bis 12 Quadratmeter. Bevor es losgeht, ist zu beachten, dass der Untergrund gut vorbereitet werden muss. Trocken und staubfrei muss er sein und dann kann es mit einer Bürste losgehen. Im Kreuzschlag wird die Farbe aufgetragen. Am Anfang, also nicht erschrecken, sieht es viel dunkler aus, als erwartet, da viel Wasser im Gemisch ist, welches erst trocknen muss. Fürs vollständige Austrocknen der Farbe muss man mit einem ganzen Tag rechnen. Dann lässt sich das Ergebnis am besten sehen.
Lehmputz
Lehmputz ist wie der Name schon sagt ein Putz, also ein Belag oder eine Schicht, die auf die Wand aufgetragen wird. Der Nendo-Lehmputz besteht aus ökologisch zertifizierten Lehm- und Tonmineralien. Der Ton ist dabei Bindemittel und Farbgeber in einem. Es werden keine Pigmente oder Farbstoffe zugesetzt. Die Trockenmasse ist leicht zu verarbeiten, da auch sie nur mit Wasser angerührt werden muss. Dazu wird der Inhalt mit 5,5-6,5 Liter sauberem Wasser je nach gewünschter Konsistenz mit einem Rührwerk und Rührquirl oder einer Bohrmaschine angerührt und nach 30 Minuten Ruhezeit kann es losgehen. Die angemischte Menge reicht für ca. 6 Quadratmeter bei einer Dicke von 2 Millimeter. Unebenheiten lassen sich damit super ausgleichen. Ein sachgerechter Auftrag ist hier etwas aufwändiger als bei der Wandfarbe.
Lehmstreichputz
Mit dem nen-do Lehmputz lässt sich auch wunderbar ein Lehmstreichputz machen, so wie wir es bei uns gemacht haben. Ein Lehmstreichputz ist quasi der Mittelweg aus Lehmfarbe und Lehmputz. Der Putz wird im Verhältnis 2,5 l Wasser zu 3 kg Lehmputz angerührt und ist also dünner und flüssiger als der Lehmputz. Danach wird er in Form einer Acht mit einem entsprechenden Pinsel bzw. Bürste aufgetragen.
How to!
Bei den Arbeiten hat mir mein Papa geholfen wie unschwer auf den Fotos zu sehen ist, da er wie berichtet ja schon in seinen eigenen vier Wänden beste erfahrung mit Lehmputz und Lehmfarbe gemacht hat.
Der Grad der Struktur und der Körnung des Lehmputztes liegt dabei bei einem selbst. Durch die Wasserbasiertheit der Materialien kann man auch im Nachhinein immer wieder Stellen beeinflussen oder verändern. Auch durch Schleifpapier kann nach Wunsch die Struktur verändert werden. Außerdem hat Lehm einen großen Einfluss auf das Raumklima und wirkt feuchtigkeitsregulierend. Alles in allem ist Lehm ein wunderbares Material, das viel Wärme und eine ganz besondere Atmosphäre ausstrahlt.
Nützliche Tipps:
Farbproben könnt ihr hier im Minimarkt bestellen. Auch eine große Farbkarte zum Bestellen lohnt sich, um zu schauen, ob die Farbe die richtige ist.
Zum Auftragen des Lehmputzes empfehle ich diesen Pinsel.
Wer die körnige Struktur mag und recht unbehandelte Wände hat, sollte sich in jedem Fall für Lehmputz entscheiden.
Bei glatt abgezogenen Wänden sollte die Lehmfarbe ausreichend sein.
Text & Bilder: Jules Villbrandt
Dieser Beitrag ist in Kooperation mit nen–do entstanden.