Werbung | Dass hinter rauen Fassaden oftmals die raffiniertesten Universen stecken können, wissen wir seit unserem Besuch im Atelier von Designer Sebastian Summa. Als Gestalter von Objekten und Räumen ist die Bandbreite seines Schaffens nahezu unendlich. In seiner Werkstatt in Berlin-Weißensee hat er uns auf eine Reise durch seine Designwelt mitgenommen, die Vergangenes, Momentanes und vermeintlich Zukünftiges gekonnt miteinander verschmelzen lässt. Begegnungen mit seiner Leuchte ORG für die französische Designmarke DCW Éditions, oder sein massiver Küchenhocker aus Stahl und Eiche sind nur zwei der vielen Highlights in diesem Atelierbesuch.
Vom Prototyp bis zur Kleinserie
Der Weg ins Atelier von Sebastian Summa führt uns in den westlichen Teil von Berlin-Weißensee über unzähliges Kopfsteinpflaster auf ein ehemaliges Industriegelände aus dem 19. Jahrhundert. Denkmalgeschützt, nagt hier und dort mal etwas stärker der Zahn der Zeit an den beeindruckenden kleinen Torhäuschen und unzähligen Fabrikhallen. Das Zischen der dampfenden Maschinen, das Hämmern und Klopfen von Werkzeugen und das Klackern schwerer Ketten - alles aus vergangenen Tagen, es scheint gar nicht so lang her. Neben zahlreichen anderen Handwerkern und Künstlern hat auch Sebastian Summa an diesem Ort seine Werkstatt eingerichtet. Hier werden seine Ideen vom Prototyp oder Unikat bis zur Kleinserie umgesetzt.
„Ich mag es, wenn der Entstehungs- und Entwicklungsprozess im fertigen Objekt zu spüren ist.“
Mitte der 90er beginnt Sebastian Summa eine Ausbildung zum Metallgestalter in Berlin. Während dieser Zeit wächst seine Leidenschaft für diesen vielfältigen Werkstoff. Doch der Wunsch auch andere Materialien in seinen Arbeiten zu verwenden, führt ihn an die Fachhochschule Potsdam. Dort studiert Summa Produktdesign und erweitert in zahlreichen Projekten seine handwerklichen Fähigkeiten. Glas, Holz, Metall - die Verwendung verschiedenster Materialien prägen seine Entwürfe. So vielfältig ist auch seine Affinität für Stilrichtungen, wie dem Art Déco. Eklektisch und überraschend elegant wirken daher Objekte, wie seine Leuchte ORG für DCW Éditions. Inspiriert auch von Science-Fiction und Astronomie kreierte er diese Lampe wie eine Sternschnuppe, oder wie den strahlenden Schweif eines Kometen. Lange Neonröhren mit glänzenden Metallenden schweben so gebündelt über dem Esstisch, oder starten als Wandleuchte senkrecht in den Abendhimmel.
Zwischen Kometenschweif und französischen Opernhäusern
Die Entwürfe von Sebastian Summa sind wahrlich keine Fantastereien, vielmehr laden sie ein Utopien wahr werden zu lassen. Das Vergangene, beziehungsweise das Vorhandene aufzugreifen und zu nutzen - durch Materialien, Techniken und einer Ästhetik, die zum Sinnieren anregt. Allein die möglichen Interpretationsansätze seine Leuchte ORG einzuordnen, können abendfüllend sein. Zwischen Kometenschweif, Sputnik-Vergleichen und der glamourösen Welt französischer Opernhäuser scheint alles möglich … . Derzeit entwickelt Sebastian Summa eine weitere Leuchte, wir dürfen gespannt sein.
Vom guten Sitzen …
Ein weiteres Highlight in seinen Entwürfen ist der Küchenhocker aus Stahl und Eiche. Der Küchenhocker Mastodon basiert auf dem deutschen Werkhocker, einem Grundmöbel, das in vielen Werkstätten und Produktionsstätten verwendet wird. Er soll das gute, solide und langlebige einfache Sitzen zelebrieren. Stapelbar und in verschieden Größen finden sich die ersten Exemplare im Berliner Lokal Lok6 und in der Bibliothek der Bröhan Design Foundation. Hier und da nimmt Sebastian Summa an diesem Objekt noch ein paar kleiner Veränderungen vor und wir verfolgen aufmerksam diesen Weg vom Prototypen bis zur Kleinserie und mehr … .
Mehr über Sebastian Summa auf unserer Partner-Site AD Germany: Licht-Orgel: Manufakturbesuch bei Sebastian Summa
Bilder: Jules Villbrandt | Text: Wilkin Schröder