„Ich bin bereit, gib mir Korn und Sprite“ (Tomte)
„Das wurde aber auch Zeit!“ mögen die meisten denken und ja es ist an der Zeit, nicht unbedingt für Korn und Sprite, jedoch für Spritz und Riesling. Sobald die Sonnenstrahlen Luft und Erde erwärmen, strömt der große Teil der Bevölkerung nach draußen und gönnt sich sowohl Eis als auch gekühlte Getränke. Der Countdown zur Strandfigur läuft, die kurzen Sachen müssen ausgeführt werden und es ist auch endlich wieder an der Zeit Antiallergika wie Smarties in den Mund zu werfen.
Während in den dunkleren Monaten in den heimischen Gefilden Tee und Glühwein schlürfen angesagt ist, verlegen wir in den wärmeren Monaten den Ort des Rausches nur zu gerne nach draußen. So kommt die Erotik des Weines doch im Freien viel viel besser zum Tragen als im geschlossenen Raum. Das Fachsimpeln über das Terroir des Rieslings oder über neue tolle Weine aus dem Jura macht in der Sonne, mit leicht verwehten Haaren viel mehr Spaß.
Die ersten warmen Tage des Frühlings bilden den Startschuss zur Wesensänderung des einzelnen Grießgrams.
Verbunden mit dem Genuss oben benannter Speisen und Getränke lernt man dann auch über kurz oder lang, was seit der Antike bekannt ist und seit jeher miteinander verbunden ist. Rausch und Kunst gehören zusammen. Wo Rausch ist, ist der Wein nicht weit weg. Beides geht prima zusammen und beide sorgen am Ende gar noch für große Kunst. Wer hat schließlich noch nicht die wahnwitzigen Ideen am Ende des Beisammenseins im Rausch mit großer Ehrfurcht betrachtet und sich gedacht: „Schon schön“
In der Mythologie gibt es einen Gott, der beide Dinge miteinander verwebt und der Obmann von Rausch, Wein und Kunst ist - Dionysos. Glaubt man der griechischen Mythologie, dann vermag der Gott des Weines nicht nur die Handlungen des Menschen zu lenken, sondern regt sie auch zu fast schon kultischen Feierlichkeiten an. Mit einem gewissen Alter scheint es also unmöglich im Frühling nicht berauscht schaffend tätig zu werden, ein griechischer Gott sorgt schließlich dafür. Das es jedoch bei diesen Feierlichkeiten im Rausch auch Dinge zu beachten gibt, kann man bei Sergej Michalkow lernen.
Vor, während und nach dem Rausch ist es im Frühling an der Zeit, die Songs der Misanthropen für kurze Zeit zu verbannen. Vorbei die Zeit der geschlossenen Fenster und der offenen Heizungen. Herzlich Willkommen im Aufbruch und im Neuanfang - musikalisch, räumlich, persönlich. Vieles ändert und transformiert sich im Frühling und wie ein Löwe vor der Antilope warten wir auf genau die Veränderungen, die wir mit dem Jahreswechsel beschlossen und eingeläutet haben.
Für all diese Zeiten des Warten, die Zeiten des Rausches und die Zeit des Frühlings gibt es diesen Monat eine neue Playlist.
Playlist & Text von Philipp Priebe