WERBUNG| Es gibt Möbelstücke, die offenbaren zum Anfang eigentlich nicht so recht ihre große Wandelbarkeit. Ganz im Ernst! Es sind diese Objekte, die man mit den Schultern zuckend anschaut und nickend zustimmt, dass sie sicher ganz praktisch sind. Schlicht und unaufgeregt, eben kein großes Bohai! Das sind dann aber auch meist die Dinge, die es längst nicht mehr nötig haben sich in die Frontrow zu drängen, da sie längst in der Hall of Fame ihren Dauerplatz gefunden haben. Dazu gehört auch der ikonische Hocker „60 Stool“ von Alvar Aalto, den er in den frühen 1930 Jahren entwarf und dann bei Artek in die Serienproduktion ging.
Ein Hocker? Der Hocker! Drei markante L-Beine und eine runde Holzfläche, fertig. Naja, nicht ganz: Sägeschnitte werden an einem Ende eines Holzrohlings für das L-Bein gemacht, Furniere werden in die Lücken gedrückt und anschließend verleimt. Dann wird das Holz mit Wasserdampf weich gemacht, ehe die Furniere eingeschoben werden. Das fertige Bein ist an der Unterseite des Sitzes angeschraubt. Diese Methode ersetzte komplizierte Gelenke, die einen hohen Arbeitsaufwand erforderten. Hinzu kommt, dass dank seiner Geometrie der Hocker zu einer spiralförmigen Turmskulptur platzsparend gestapelt werden kann. Alvar Aalto hat damit eine clevere Möglichkeit geschaffen Platz zu sparen.
„Die große Gefahr der modernen Architektur ist der Bazillus der Monotonie.“ Alvar Aalto
Der Hocker 60 wird in 42 Produktionsschritten in Turku, Finnland hergestellt und ist in einer Vielzahl von Farben und Oberflächen erhältlich. Der Klassiker kommt in Birke daher und lässt sich durch die vielen verschiedenen Oberflächenvarianten nach persönlichem Geschmack gestalten. Und so universell ist auch der Einsatzbereich dieses berühmten Hockers. Ob im Hörsaal, als zusätzliche Sitzgelegenheit am Ess- oder Küchentisch, Blumenständer, Beistelltisch, sogar als Tritt vor der Bücherwand findet er seinen Einsatz. Und je nach Version dann eben passend zum Interior … von Walnuss bis schwarz, weiß oder klar lackiert. Ach ja, die Sitzflächen natürlich auch. Ein kleiner Vorgeschmack … grün, gelb, rot, türkis, lila, pink, weiß … sogar mit Zebra-Look, eben schier unendlich.
Tatsächlich hat dieser dreibeinige Hocker uns gezeigt, wie schnell und flexibel sich im Studio, ob zum Meeting oder zur Feierabendrunde, zusammengesetzt werden kann. Das Gleiche gilt auch fürs Zuhause. Neben dem Schreibtisch als zusätzliche Ablagefläche wandert er je nach Gebrauch gerne durch die ganze Wohnung. Einen Netflix-Abend versüßt er als Sofatisch, oder durchaus auch mal um die Füße hochzulegen. Monoton wird es mit dem 60 Stool garantiert nicht!
Text: Wilkin Schröder