Es ist dieses heiße Lüftchen, was einem neben dem riesigen Freiluftmuseum und dem leckeren Eis besonders im Kopf bleibt. In den Sommerferien haben Justus und ich uns auf den Weg nach Rom gemacht. Alle Wege führen ja bekanntlich dorthin, eigentlich wollten wir von Roma einen Interrail Trip starten, das schien uns aber alles zu ungewiss und zu maskenlastig. Nun hatten wir die großartige Idee Mitte Juli vier Tage in Bella Roma zu verbringen. Ja, es waren durchgängig 36 Grad Celsius. Aber irgendwie hat es was, die Hitze die vielen Brunnen an denen man sich unendlich viel Wasser einschenken kann und die vielen langen Spaziergänge (wir sind jeden Tag um die 15 Kilometer gelaufen). Nach langen Fußmärschen schmecken Pizza, Pasta und zwischendurch das Eis umso besser. Vielleicht war Rom noch nie so menschenleer und so freundlich zu seinen Gästen. Wir haben es in vollen Zügen genossen.
Ewiges Rom als Geisterstadt
Dass der Sommer in Rom besonders heiß ist und es wenige Parks gibt, bzw. de facto keinen ist nicht unbekannt. Im Neuen Normal bleiben wie vielerorts aber vor allem auch in Italiens Hotspots die Touris aus. Der faszinierende Nebeneffekt dadurch ist, dass wir einfach mal allein auf der Spanischen Treppe flanierten oder aus jedem Winkel beliebig die Münzen gen Fontana die Trevi werfen konnten. Cacio e Pepe auf dem Teller durfte nicht fehlen sowie ein Ausflug an den Strand. Wir sind nicht nach Ostia, sondern in den Ferienort Santa Marinella aufgebrochen. Die Fahrt dorthin dauert eine dreiviertel Stunde und ein Abkühlen im Meer war mehr als eine Genugtuung. Ciao Ragazzi e benvenuti a Roma!
Good to know: Kleine Romtipps
1) Bella Roma ist aufgrund der Pandemie sehr leer gefegt, dennoch: unbedingt das Vatikanmuseum oder generell Sehenswürdigkeiten und Museen im Vorfeld online buchen, es werden vor Ort keine Tickets verkauft. In Museen und auch zum Teil draußen herrscht Maskenpflicht. Uns wurde mehrfach auch mit Stirnthermometern die Temperatur gemessen. Die Warteschlange für den Petersdom war lächerlich kurz, als wir da waren. Im Petersdom sind Shorts und ärmelfreie Kleidung nicht erlaubt. Im Vatikanmuseum schien das kein Problem zu sein. In der Sixtinischen Kapelle darf man übrigens keine Bilder machen.
2) Unbedingt Eis essen in Rom. Wir empfehlen das Traditionshaus Giolitti. Sie kennen sich aus, sie machen Eis und Pralinen und Torten schließlich seit 1900. Der Laden, die Typo und natürlich das Eis sind WOW!
3) Also man kann in Rom eigentlich nicht viel falsch machen, was Essen angeht. Wir hatten kleine Fails und wurden auch ein bisschen ausgenommen, aber hey das ist Urlaub, das ist okay. Trinkgeld ist in der Regel in einer Servicefee enthalten. Das habe ich erst später gecheckt, aber halb so wild. Rom ist für Pasta da. Cacio e Pepe (Reichlich Pecorinokäse und Pfeffer + Pasta) kommt aus der Region und auch die Carbonara ist ein Genuss in der Antica Trattoria da Carlone in Trastevere. Super Laden, großartige Bedienung. Die Pasta fantastisch, der Hauswein süffig. Wir würden sofort wieder hin!
4) Hoteltechnisch haben wir uns in einem kleinen Boutiquehotel namens Condominio Monti einquartiert. Unser Zimmer war im Hinterhof zwar recht dunkel, aber dafür ist das Frühstück in der Sonne auf der Dachterrasse lichtdurchflutet. Das Hotel gewinnt jetzt vielleicht keinen Designpreis mehr, liegt aber super zentral und ist absolut erschwinglich und wir fanden es gemütlich dort.
5) Auch ein guter Ort für Feinkost und eine schnelle Pasta am Tresen oder to Go ist Roscioli. Wer mit Gepäckaufgabe fliegt, sollte einen ganzen Koffer voll Saucen, Pizza, Pasta, Wein usw. hier einkaufen. Großartiger Laden. Sie machen auch alles wie gesagt zum Mitnehmen, eine gute Idee für ein Picknick. Großartiger Tipp, grazie an dieser Stelle an Sarah!
P.S.: Alle Bilder wurden mit dem Kodak Portra 400 Film mit der alten Olympus 35 mm Kamera aufgenommen. Wie zu Teeniezeiten.
Bilder & Text: Maria-Silva Villbrandt.