Wie groß ist deine Wohnung? Seit wann wohnst du hier?
Ich wohne zusammen mit meinem Freund Malte in einer Altbauwohnung im schönen Wedding. Wir sind vor drei Jahren aus unserer WG im gleichen Haus einmal über den Flur in die 80 qm große Wohnung gezogen.
Liebe Lina, stell dich doch einmal kurz vor. Wo kommst du ursprünglich her, wie hat es dich nach Berlin verschlagen?
Ursprünglich komme ich aus Norddeutschland und bin dort immer noch sehr gern. Vor sechs Jahren (2009) bin ich zum Studieren nach Berlin gekommen und fühle mich hier nun unglaublich wohl.
Und warum dann unbedingt in den Wedding?
Als ich in meine erste WG nach Berlin zog hatte ich die Wahl zwischen Prenzlauer Berg und Wedding. Sofort war klar, dass es mir hier im Wedding viel besser gefällt und das ist immer noch so. Ich mag das Ehrliche auf den Straßen. Der Stadtteil ist für mich zum einen interessanter und zum anderen auch sehr viel entspannter, als ein top-gestyltes Viertel. Wedding hat eben seinen ganz eigenen Style!
Kommen wir zu deiner Wohnung. War es Liebe auf den ersten Blick und was magst du ganz besonders an deinen vier Wänden?
Auf den ersten Blick dachte ich, wir würden diese riesige Wohnung nie füllen können. Doch unsere Besitztümer sind seit WG-Zeiten etwas gewachsen und machen unsere vier Wände nun richtig gemütlich. Ganz besonders mag ich den Blick in den grünen Innenhof, die Dielenböden und unsere „freie“ Wand, die von rosaroten Lackstreifen aus alten Zeiten geschmückt wird.
Gibt es auch etwas was dich nervt?
Ja! Das Bad! Es gibt einen guten Grund, warum es nicht in der Homestory zu sehen ist, denn es ist winzig (!). Ein echtes Berlin Schlauchbad.
Wenn man durch deine Wohnung schlendert fällt dein Hang zu Kochbüchern auf. Warum besitzt du soviel und welche sind deine Lieblinge?
Ohja, ich liebe Bücher und gutes Essen. Kochbücher bringen diese beiden Glücklichmacher zusammen. Mein Hang hat sich rumgesprochen, weshalb ich oft schöne Kochbücher geschenkt bekomme. Meine Top 3 sind „Jerusalem“ von Ottolenghi, „Die grüne Küche auf Reisen“, welches aus dem Blog Green Kitchen Stories entstanden ist und „Zum Glück Gemüse“, welches die vier Jahreszeiten anhand der Gemüsesorten durchläuft und ein buchbinderisches Schmuckstück ist.
Magazine und Magazinkultur spielen in deinem Leben eine große Rolle. Was kann Print was digital nicht kann?
Für mich macht vor allem die Haptik die gedruckten Medien interessant. Das Lesen im Gedruckten ist ein ganz anderes als das digitale Durchscrollen, denn die Inhalte sind greifbarer und beständiger. Was gibt es schöneres als ganz in Ruhe in Magazinen zu stöbern? Außerdem kann man Printmagazine sammeln, hervorholen und verschenken.
Bei welchen Magazinen wartest du auf den Release Day?
Ich kaufe am liebsten immer mal wieder ein neues Magazin, um neue Inhalte, Designs und Stile zu entdecken, aber ein paar Lieblinge habe ich natürlich auch. Ich mag zum Beispiel „The Weekender“ und die „oh comely“. Und auch die „Emotion Slow“ und „Das Wetter“. Sie alle überzeugen durch interessante Inhalte, schöne Gestaltung und gute Materialien.
Du bist gerade Mitten in einem neuen, spannenden Projekt? Worum geht es dabei?
Das archiv/e Magazin verbindet die authentische, aber schnelllebige Blogkultur mit dem haptisch erlebbaren Gedruckten. Es ist ein wunderbares Magazin entstanden, welches pro Ausgabe einen Blog redaktionell bearbeitet und durch den Druck verstetigt – zum Sammeln und Hervorholen. Im Zweierteam haben wir im letzten Jahr mit sehr viel Begeisterung an der ersten Ausgabe von archiv/e gearbeitet. Nun ist es so weit und wir stecken mitten im Crowdfunding.
Bist du hinsichtlich der Crowdfunding- Sache sehr nervös?
Mein Gefühl schwankt immer zwischen „Ja, wir schaffen das! Das ist genial“ und „Oh, oh…“, aber ich bin insgesamt sehr zuversichtlich, dass genau jetzt die richtige Zeit für unser Magazinprojekt ist.
Was denkst du könnten die nächsten Trends am Kiosk werden oder brauchen wir überhaupt noch einen Kiosk?
Unbedingt brauchen wir einen Kiosk! Ich sehe gedruckte Magazine weiterhin als wichtiges Kulturgut. Der Trend geht zu gut durchdachten und unabhängig veröffentlichten Magazinen. Auch in den medienverbindenden Konzepten sehe ich eine Zukunft. Die digitalen Medien nehmen einen großen Teil unseres Alltags ein, weshalb es Sinn macht, mit den analogen Medien darauf Bezug zu nehmen und sich gegenseitig zu inspirieren.
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