Werbung | Mit ihrem Kreativmarkt hat unsere Freundschaft zu Maria Ziemann begonnen. Maria ist eine scheinende Persönlichkeit voller Power und Liebe. Wir haben Maria in ihrem Zuhause mit ihrem Freund und zwei Kids besucht und sie über ihre neue Küche, Lieblingsessen, Kids und berufliche Selbstverwirklichung befragt.
Maria, für alle die, die dich noch nicht kennen, was machst du?
Beruflich bin ich mit Herz und viel Leidenschaft seit ein paar Jahren selbstständige PR-Beraterin mit meiner eigenen Agentur im Mode- und Lifestylebereich. Zu meinen Kunden gehören unter anderem Palladium Boots, Bugaboo, New Kids in the Hood und auch das Berliner Label, mara mea. Ich berate Marken strategisch, bin in der aktiven PR, gebe Workshops, plane Events und übernehme auch gerne Content Creation im Social Media Bereich.
Privat lebe ich mit meiner Crew in Berlin, Kreuzberg. Wir sind zu viert gerne in den Eisdielen im Kiez unterwegs oder treffen Freunde auf dem Spielplatz und wenn es noch eines der eher seltener gewordenen Open Airs irgendwo gibt, dann tanzen wir nach wie vor gerne unter freiem Himmel mit geschlossenen Augen und inhalieren den Duft der Stadt bis einer Hunger bekommt, müde wird oder aus irgendeinem anderen Grund nach Hause will. „Zu Hause“ ist nämlich der beste Platz der Welt.
Seit wann wohnt ihr hier und wer wohnt hier überhaupt?
Hier wohnen vier Menschen, die gerne lachen, tanzen, kochen, selten leise sind, Erdbeeren vom Balkon naschen, nicht immer einer Meinung sind und denen das Essen aus der eigenen Küche am Besten schmeckt. Leo, mein Partner, und ich sind hier im Januar 2011 eingezogen und 2016 und 2019 kamen unsere wundervollen Kinder hinzu. (4 Jahre und 10 Monate alt). Die beiden sind das Leben in diesen Wänden. Unser Sohn wurde im vergangenen Sommer auch hier geboren.
Ihr habt eure Küche komplett neugestaltet, was waren die Herausforderungen dabei?
Zunächst einmal hätten wir sehr gerne die Küche ins Wohnzimmer verlegt. Der Raum ist groß, da die Wohnung ursprünglich, wie so viele in diesem Kiez, aus mehreren Kleinen zusammengeschlossenen Wohnungen besteht, die durch den Zusammenschluss ein sehr großes Wohnzimmer ergaben. Leider wurde es nicht genehmigt. Wir wollten damit aus einer 3-Raum eine 4-Raum Wohnung machen. Wohnungen sind ja mittlerweile schwer zu finden und wir lieben den Kiez, die Freunde in den umliegenden Straßen und unsere Infrastruktur. Nachdem der Traum zerplatze war klar, dass wir unsere kleine Küche umgestalten und für Stauraum sorgen müssen. Die bisherige Küche bestand aus drei verschiedenen Fronten des schwedischen Riesen. Der Herd hatte auch schon ein paar Mal den Geist aufgegeben und das Wort „zusammengewürfelt“ traf den Look. Es gab kaum Schubladen und ein Teil meiner Studentenbude und der Leos war auch an allen Ecken eingezogen. Es war weder ästhetisch noch praktisch mehr das was unsere Ansprüche als Familie wollten.
Die Küche ist klein. Ein dichter Baum vor dem Fenster nimmt in den Frühlings- und Sommermonaten das Licht und der Raum wirkt schnell dunkel. Ein cooler dunkler Ton viel damit aus. Wir hatten auch kaum Arbeitsflächen. Die Spüle musste versetzt werden um wenigstens eine Arbeitsfläche zu bekommen und der 90er Jahre Fliesenspiegel sollte raus. Das hieß dann aber leider auch, dass die eingezogene Rigipswand zum nachträglich eingebauten Bad sich diesem Plan widersetzen würde. Ein riesiges Loch klaffte da plötzlich. Dank Youtube ist Trockenbau nun aber unser Freund und man sieht davon zum Glück auch nichts mehr. Den alten Boiler für das Bad in der Größe eines Schranks, welcher wegen Platzmangels in der Küche hing, hatten wir schon vor ein paar Jahren durch einen Durchlauferhitzer ersetzen lassen und selbiges galt es nun auch für die Küchenspüle zu tun.
Die größten Herausforderungen waren die Koordinationen mit den Handwerken und deren Zeitfenster im laufenden Familienbetrieb so zu planen, dass sie möglichst dicht beieinander Zeit hatten und wir nicht all zu lang ohne Küche waren und das Chaos in der Wohnung hatten
Zunächst mussten wir erst einmal Handwerker finden die sich überhaupt bereit erklärten so einen Miniauftrag für eine 8qm große Küche anzunehmen!! Es lohnte sich scheinbar für niemanden. Wir wollten Gas durch Elektrik ersetzen und auch Heizungsrohre mussten „tiefer gelegt“ werden um Schränke so dicht es ging an die Wand anbringen zu können und trotzdem noch die Schubladen ausziehen zu können. Bei so einer kleinen Küche gilt es keinen Millimeter zu verschwenden. Wie oft waren wir beim schwedischen Riesen um noch einmal alles genau anzusehen, Maß zu nehmen und am Ende ging trotzdem eine Schublade nicht auf und ein Rohr musste ein zweites Mal neu verlegt werden. Wir warteten ewig darauf, dass der Handwerker mal eine Zeitfenster für uns fand. WAHNSINN! Ein Haus werde ich wohl nie bauen. Das ist Rakentenwissenschaft. Wie Tetris. Man überlegt wochenlang was brauchen wir? Was möchten wir? Was können wir uns leisten und versucht dann auf den Millimeter die Schränke so anzuordnen, dass sie Sinn ergeben und eben genau auf das Wandmaß passen. Zum Glück fanden wir dann Reform. Das ist eine dänische Designfirma, die sich darauf spezialisiert haben Küchenfronten auf Ikea-Korpi zu setzen. Aber sie sind nicht nur unheimlich schön und zeitlos, sie sind auch qualitativ eine Wohltat und wir haben großes Glück mit dem Showroom in Berlin. Dort haben Hanna und Kira (DAAAANKE) perfekt beraten und uns geduldig jede Frage beantwortet, bei der Planung der Fronten, Zierleisten, Seitenteile etc geholfen. Wir konnten sogar ein Muster unserer Wunschfront ausleihen, damit zu Ikea fahren um das Holz der Griffe mit unserer Ikea-Arbeitsplatte abzugleichen. PASST! Im Showroom von Reform bekamen wir dann auch die Idee alles bis zum Deckenabschluss nach oben auszunutzen. Unsere Küche sieht dadurch viel höher und größer aus. Ich bin richtig verleibt in die neue Küche. Sie ist soooo schön. Jeder der reinkommt und sie das erste mal sieht findet, dass es jetzt so viel größer aussieht. Wir haben jetzt so viel Stauraum, das gar nicht in jedem Schrank etwas steht. Damit haben wir Platz um Die Schränke, die an den Flur grenzen sogar noch z.B. mit saisonaler Kleidung und Gegenständen zu nutzen. Stauraum fehlt im Kinderzimmer nämlich auch und Winterkleidung kann so auch „ausgelagert“ werden. Die Zierleisten zur Decke verdecken außerdem die Rohre vom Abzug aus dem Bad, die hier nach draußen führen.
Eine weitere Herausforderung war der Wunsch nach einem offenen Regal um dem cleanen Look Leben einzuhauchen. Hier sollten unsere Dinge des täglichen Gebrauchs dekorativ einen Platz finden. Die schiefen Altbauwände sind dabei nicht hilfreich. Wir haben einen Schreiner im Kiez gefunden, der drei Mal vor Ort Maß nahm, bis alles haargenau passte. Die Bretter sind dieselben wie unsere Arbeitsplatten nur vom Profi perfekt zugeschnitten.
Küchenfronten BASIS von Reform
Gibt es etwas nach eurem Küchenumbau, das ihr anders machen würdet bzw., welche Tipps und Ratschläge habt ihr für diejenigen, die eine neue Küche planen?
Heute würde ich sagen, dass ich es nicht noch einmal gegen Ende einer Schwangerschaft planen würde. Ja, wir hätte auch mit Baby das nicht machen wollen und vermutlich dann noch mal zwei Jahre warten müssen, denn die Wohnung war zeitweise ein Labyrinth und man musste seinen Weg ins Bett mit eingezogenem Bauch suchen. Ich würde jedem raten sich genau Zeit zu nehmen und einmal zu hinterfragen was man wirklich braucht, wovon kann man sich sogar trennen und welche Wünsche gibt es ästehtisch und praktisch an die neue Küche. Unser Tipp im Nachhinein wäre es einmal virtuell jede Tür zu öffnen. Wir hatten tatsächlich zwei Planungsfehler, die vermeidbar gewesen wären, wenn wir das getan hätten. In welche Richtung geht die Tür auf bzw. geht die Schublade problemlos auf oder ist da etwas im Weg?
Ein Pinterestboard ist super hilfreich um zu schauen was man will. Unsere Küche haben wir möglichst schlicht und zeitlos geplant aber durch ein paar Accessoires haben wir Leben und unsere persönliche Note hinzugefügt. Außerdem würden wir jederzeit wieder die Küche von Profis aufbauen lassen. Allein das Zuschneiden der Arbeitsplatte ist schon eine Handwerksausbildung. Die Profis haben zwei Tage benötigt. Wie lang hätten wir gebraucht? Wieviele Nervenzusammenbrüche hätte es gegeben?
Das kann kein Youtube. Das ist Erfahrung und Übung. Eine Küche ist nie günstig und an der Ausführung am Ende zu sparen hätte mich ewig geärgert.
Welches ist dein Lieblingsgericht, das die Küche verlässt?
Leos selbstgemachte Ramen!!! Er beginnt schon Tage vorher das Mehl für den Teig der Nudeln zu backen. In unzähligen Dokus, Youtube-Videos und Blogs hat er die Wissenschaft von Ramen studiert. Das ist Liebe im Detail, die man schmeckt. Wenn man bei uns dazu eingeladen wird, dann ist das die größte Form der Wertschätzung - ganz klar und dann kommt auch schon seine vegetarische Version eines thailändischen Lab. Kochen ist sein Yoga und das wissen auch viele Freunde und laden sich immer wieder gerne selbst bei uns zum Essen ein. Liebe geht durch den Magen, nicht wahr? Wenn er jetzt noch backen würde… ;-)
Wo verbringt ihr die meiste Zeit in eurer Wohnung?
Das ist ganz klar unser Wohnzimmer. Das ist eher ein Gemeinschaftsraum. Die anderen beiden Zimmer sind aber auch wirklich klein. Im Wohnzimmer kann jeder sich einbringen. Hier wird gegessen, die Yogamatte ausgerollt, es gibt Spielecken oder einfach überall Spielzeug, es ist der Wäscheraum an den Waschtagen und es ist der Dancefloor, wenn Leo mal wieder auflegt. Nummer Zwei ist unsere Küche. Hier wird mindestens genauso viel getanzt, auch hier findet man gerne kleinere Spielzeuge und wir besprechen uns während Leo kocht.
Was sind eure liebsten Möbelstücke?
Das ist schwer, denn hier wird nicht gekauft, weil es „praktisch“ ist. Uns finden die Dinge beziehungsweise gekauft wird nur, wenn es auch zu uns spricht. So kommt es auch, dass wir nach 9 Jahren noch immer Glühbirnen an manchen Stellen hängen haben statt Lampen. Aber wenn ich ein paar Möbelstücke herauspicken darf, dann wäre es unser Esstisch, dessen Tischplatte aus alten Dielen eines Speichers ist, der 1862 gebaut wurde. Das Holz wuchs also im 18. Und 19. Jahrhundert. Der Speicher wurde abgerissen und mein Vater rettete das Holz, welches entsorgt werden sollte. Die Schreinerin, die es für uns verarbeitete meinte damals, dass so ein Holz heute nicht mehr wachsen würde.
Dann ist da unser klassisches Dieter Rams Regal. Wir verliebten uns auf einer Charity-Veranstaltung darin und fragten was es sei, googleten, versuchten vergebens eBay und sparten ein paar Jahre darauf hin und planten es ebenfalls genau nach unseren Bedürfnissen. Es ist schlicht, zeitlos und modular. Und dann ist da noch unser Bett gebaut von unseren Freunden von Neulant van Exel. Es ist hoch und hat ebenfalls Stauraum darunter. Wenn man unsere Tochter fragt welches ihr liebstes Möbelstück ist, dann wird das wohl die alte Truhe im Wohnzimmer sein auf die sie so gerne klettert. Ich habe sie mal beim Abriß eines alten Hauses mit meinem Vater gefunden. Die Truhe wäre auf dem Schrott gelandet. Es waren noch alte Zeitungen darin gelagert und der Holzwurm hatte sich breit gemacht. Ich habe sie schon seit 25 Jahren.
Welche Projekte in euren vier Wänden stehen als nächstes an?
Wenn es nach mir ginge, wäre jetzt erst einmal Pause, denn wir bauen in Eigenregie gerade eine kleine DDR Datsche in Brandenburg um, damit wir die Sommerwochenenden mit den Kindern auf dem Land verbringen können. Ich selbst bin direkt am See aufgewachsen. Mir fehlt das Wasser im Sommer manchmal sehr.
Aber unser kleines Bad wird es wohl als Nächstes werden. Da wurde Rock’n’Roll die Duschtasse einfach auf den Boden gestellt und wir wissen nicht wie lang die Konstruktion noch sicher ist. Ein Rattenschwanz, wie wir wissen und dann kann man auch gleich einfach alles überarbeiten und alles auf die Bedürfnisse eines 4-Personen-Haushalts ausrichten. Wir wollen hier nämlich ungern weg.
Du hast nach der Geburt deiner Tochter deine eigene PR Agentur gegründet, was war für dich der ausschlaggebende Moment?
Da gab es einige schon vorher aber als ich sie im Arm hielt, sie sah, roch und spürte, da wollte ich sie um nichts in der Welt „verpassen“. Ein 60h/Woche Job mit vielen Reisen hätte mir nicht erlaubt sie so zu erleben, wie ich es jetzt kann. Ich bin flexibel und arbeite selbstbestimmt. Natürlich arbeite ich auch viel riskioreicher aber es sprach sich schnell herum, dass ich selbstständig war und die Anfragen machten mir Mut, dass das wofür ich mich entschied, richtig war. Ich arbeite gerne mit Kunden, die verstehen, dass Familienzeit eben auch Offlinezeit bedeutet. Das ist ohnehin ein Problem der aktuellen Arbeitswelt. Wann schaltet man ab? Ich arbeite sehr effizient und sicher auch nicht wenig aber ich kann meine Kinder von der Kita abholen und mein Feierabend ist am Nachmittag. Abends wenn sie schlafen setze ich mich wieder an den Rechner. Beim zweiten Kind nahm ich dann nur drei Monate Elternzeit. Ich arbeite von zu Hause und mein Partner hat Elternzeit bis 2021. So kann ich Babyzeit und Business zusammenbringen. Das Baby schläft und ich kann arbeiten, muss mich nicht um Einkäufe und Essen kümmern. Wir spielen, stillen kuscheln und erleben ein wunderbares erstes Jahr alle daheim.
In Zeiten von Corona ändert sich grad viel in der Agentur-Landschaft, warum denkst du, ist das so?
Agenturen haben es in meinen Augen verpasst sich in den vergangenen Jahren flexibel aufzustellen und dem Life-Balance Bedürfnis der Mitarbeiter anzupassen. Das heisst konkret, dass Agenturen noch immer nach „höher, schneller, weiter“ aufgebaut sind. Die Konkurrenz ist stark in dieser Branche und so auch die Egos. Eigenwerbung ist mindestens so wichtig wie der Job selbst. Es werden Parties geschmissen, teure Webseiten ständig aktualisiert, zum Lunch eingeladen bis hin zu kostspieligen Geschenken und 40€ Seifen im Besucher-WC.
Das Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten und auch in die Kundenethik fehlt. Es wird verpasst fähige Mitarbeiter zu sehen, zu fördern und ihnen mit dem nötigen Respekt und auch Dankbarkeit zu begegnen. Was der Branche manchmal fehlt ist einfache Menschlichkeit.
In der Agenturwelt zählt wer das schönste Büro in bester Lage hat und welche großen Namen in der Kundenliste zu finden sind. Kurz: wer ist am lautesten.
Keiner will bei irgendeinem Pitch ausgelassen werden, sonst bekommen das Image und das Selbstbewusstsein einen Knacks. Und so lebt es sich am finanziellen Limit und sobald die Wirtschaft kriselt, werfen Marken den „Luxus“ über Board und Agenturen fallen ins Bodenlose. Schade, denn gerade jetzt könnte man an neuen Möglichkeiten feilen und gemeinsam neu durchzustarten. Marken sehen leider Agenturen oft als ausführenden Dienstleister denn als wertvollen Partner auf Augenhöhe. Und so muss der Schein auf Agenturseite auch mit Dumpingpreisen gewahrt bleiben um große Marken an Board zu holen. Mitarbeiter sind überlastet und Burn-Out in Agenturen an der Tagesordnung. Natürlich gibt es auch Ausnahmen – auf Agentur und Kundenseite. Und daran gilt es zu arbeiten. Die Ausnahme muss zur Regel werden. Homeoffice ist eine Chance Mitarbeitern mehr Flexibilität für ihre Bedürfnisse zu geben, mobile Arbeitsplätze können Platz und Miete sparen. Natürlich möchte das nicht jeder aber die neue Generation wird immer lauter nach dem Bedürfnis Arbeit und Leben besser in Einklang bringen zu können.
Ein größeres Selbstvertrauen in die eigenen Mitarbeiter und in Marken mit Ethik und Moral statt „Big Brands“ kann Chancen geben. Die meisten Marken haben ihre Büros in nicht besonders prominenten Lagen. Da zählt der Quadratmeterpreis und auch die Ausstattungen hätten, dort wo ich bislang war, keinen Designpreis gewonnen – braucht es auch nicht. Warum also in den Agenturen?
Ich habe z.B. gar kein Büro. Ich arbeite von daheim. Bin in einem Showroom eingemietet, dessen Infrastruktur ich mitnutzen kann und arbeite mit einem Netzwerk verlässlicher Freelancer. Meine Ausgaben halte ich also so gering wie möglich. Ich zahle sehr faire Tagessätze bzw teile mir Jobs mit Freelancern und überweise so schnell es geht – auch eine Form der Wertschätzung, wie ich finde. Mein Ziel ist nicht materieller Reichtum sondern mein Leben und das meiner Familie bestreiten zu können und Zeit mit ihnen zu verbringen – so viel es geht. Das ist das das wertvollste aller Geschenke. Ich habe übrigens keine Website. Mein Businesscoach war damals fast schockiert als ich ihm von meinem Eigenmarketing berichtete. Ich stecke die Zeit in meine Arbeit, mache sie sehr persönlich. Biete diesen Seevice auf Kunden- und Mediakontaktseite und die Mundpropaganda gibt meinem Konzept recht. Ich bin immer gut gebucht und hatte Kunden die auf das Ende meiner Elternzeit warteten um mit mir zu arbeiten. Das weiß ich sehr zu schätzen. Ich setze auf Qualität statt Quantität. Ein Luxus, der so unermesslich ist, dass mich selbst manchmal überrascht wie simpel es ist und wie gut es funktioniert. Ich bin gespannt wieviel vom Umdenken in den Agenturen übrig bleiben wird.
Übrignes: Autorin und Influencerin Vreni Frost hat gerade eine Diskussion um Agenturen dazu auf Instagram losgetreten. Dort ging es speziell um Werbeagenturen. Sie hat vieles davon in ihren Storyhighlights gespeichert für die, die etwas aus dem Alltag in Agenturen nachlesen wollen. Triggerwarnung: dort sind viele Erfahrungsberichte zum rauen Alltag rund um Sexismus und Rassismus sowie andere Missstände gesammelt.
Wo arbeitest du am effektivsten? Was sind deine Work-Life-Balance-Tipps?
Ich arbeite am allerliebsten auf meinem Sofa. Es ist kein besonderes Sofa aber ich kann den gesamten Raum spüren, aus dem Fenster schauen und das warme Licht (und den vollen Wäscheständer neben mir) genießen.
Mein wichtigster Tipp auch an mich selbst sind die Offlinezeiten für eine bessere Work-Life-Balance. Ich glaube allein darum ist aus mir kein guter Influencer geworden. In der Quarantänezeit war das leider nicht mehr so 100% umsetzbar aber davor und so langsam führe ich sie wieder ein. Sobald ich mit den Kindern zusammen bin, bin ich 100% bei ihnen. Dann ist das Telefon lautlos und Emails werden weder gelesen noch beantwortet. Das ist meine Wertschätzung an meine Kinder und auch an mich. Das entschleunigt mich und gibt mir Kraft. Ich möchte meinen Kindern damit auch mitgeben können, dass ein Bildschirm nicht meins oder ihr Leben diktiert. Meist klappt es gut aber wie gesagt gibt es auch Ausnahmenzeiten. Ich melrke aber auch so langsam, dass ich unserem grossen kleinen Kind gerne einen „gesunden“ Umgang mit Bildschirmen mitgeben möchte. Ich überlege noch wie ich das mache und wie ich Bildschirmzeiten so integrieren kann, dass es den gesunden Umgang mitgibt.
Andere kleine Asuzeiten finde ich beim Blumengießen und bei Yoga vor Youtube in unserem Wohnzimmer. Ja, unsere Wohnung ist für mich Arbeits und gleichzeitig Entspannung.
Ihr wohnt im wunderschönen Kreuzberg, was sind eure Perlen im Kiez, die ihr nicht missen wollt?
Wir wohnen im Wrangelkiez und fühlen uns hier so wohl. Der Görlitzer Park und auch der Treptower Park sind in unmittelbarer Nähe. Hier gibt es tolle Kletterbäume, einen Kinderbauernhof und natürlich super Spielplatze. Für uns bedeutet der Kiez aber auch eine super Infrastruktur und unsere Perlen hier sind: die Kumru Kuruyemis Rösterei und Gewürze auf der Wrangelstrasse. Die frisch gerösteten Nusspezialitäten sind einfach himmlisch. Mittags esse ich gerne Kumpir bei Alisna in der Oppelner Strasse. Die Frauen dort sind so unheimlich nett und die Kumpir nicht nur leistbar sondern auch reichhaltig und unglaublich lecker. Aber auch Café Nest und Mugrabi auf der Görlitzer Strasse sind ein Traum. Apropro das nest auf der Görlitzer Strasse: oben im ersten Stock ist das Atelier von California Dreaming, meiner Makramee Göttin. Dort kaufe ich immer meine Seile und bleibe auf ein Glas Wasser da um mir ihre neuesten Kreationen anzusehen. So ein inspirierender Ort um mal abzuschalten. Da gerade Sommer ist, will ich gerne Tipps für Eisdielen zum Besten geben, denn wir sind hier wirklich damit gesegnet. Da gibt es Duo, die sizilianische Eisdiele auf der Skalitzer Strasse mit einem kleinen Eisangebot aber dafür das cremigste Eis mit wirklich großen Portionen. Avocado und Bitterschokolade sind meine Favoriten. Kokomo auf der Görlitzer Strasse ist ebenfalls empfehlenswert. Kleinere Portionen dafür eine kürzere Schlange vor der Tür und definitiv das beste Rhabarber- und Maracujaeis. Für Brownies, Cookies oder den besten Cheesecake gehe ich gerne zu Five Elephants auf der Reichenberger Strasse oder zum Pavillion am Paul Linke Ufer für eine heisse Waffel unter dem Baum in der Sonne. Ein Stück weiter ist Repeater, mein Lieblings-Vintageladen auf der Pannierstrasse. Fair und besonders kann man auch bei Folkdays in der Manteuffelstrasse einkaufen. Und besondere Geschenke gibt es bei AA Collected auf der Skalitzer Strasse direkt von den Designern, die alles im Atelier dahinter herstellen. Dann ist da natürlich die Markthalle Neun mit ihren regionalen thematischen Veranstaltungen und ich liebe den Sommergarten der drei Schwestern im Bethanien.
Bilder: Jules Villbrandt / Text: Maria-Silva Villbrandt