Wien steht so lange ich denken kann auf meiner Reisewunschliste, als großer Jugendstilfan auch kein Wunder. Jetzt also endlich den Wiener Akzent und die Wiener Melange in Wahrhaftigkeit erleben. Trotz Jobauftrag für Wien entschloss ich mich meine Jungs mit einzupacken, schließlich hat Justus die ersten Schulsommerferien seines Lebens, das muss ausgenutzt werden.
Starten wir die Reise über meinen weltliebsten Flughafen Tegel, der so schrammelig und verplant ist wie Berlin selbst, aber dafür nur 20 Minuten entfernt von zu Hause. Whoop. Angekommen in Wien geht es ganz easy in die Stadt, entweder mit einem 2-Zonen-Ticket oder dem Schnellzug. Kleine Warnung: Wir haben bei dieser Reise den absoluten Touripfad genommen. Wenn du nach Wien fährst, dann packe bequeme Schuhe ein, du wirst sie brauchen. Die Stadt ist nicht klein, aber vieles in der Stadt lässt sich gut zu Fuß entdecken und ablaufen, besonders die Innenstadt mit all seinen großartigen Bauten, Kirchen und Palais. Neben dem vielen Laufen, sollte man unbedingt (eigentlich gilt das für jede Stadt) einmal U-Bahn und Straßenbahn fahren.
Der Naschmarkt: Check!
Ist ein Markt mit festen Ständen auf dem es Essen von überallher gibt, gibt es an dieser Stelle seit 1780. Das Neni beispielsweise eröffnete dort seine erste Filiale. Es gibt alles, was das Foodie-Herz begehrt und vor allem viele Touristen. Gesehen haben, muss man es trotzdem. Wir hatten dort unser Wiener Schnitzel. Leider sind wir den Insidern bei diesem Punkt nicht gefolgt und bereuen es etwas. Wenn du es besser machen willst, musst du zum Figelmüller.
Belvedere: Check
Wenn man in Wien ist, muss man ins Belvedere, um den großen Meister der Stadt Hallo zu sagen und einmal den Kuss von Klimt im Original zu sehen. Eigentlich sind Fotos verboten, eigentlich. Außerdem ist es ein Highlight im Park vor dem Schloss zu sitzen und Besucher aus aller Welt zu beobachten, wie sie Fotos von sich, dem Schloss und überhaupt von allem machen. Einige internationale Touristen haben da sehr coole Variationen drauf. Sehenswert. Der Eintritt kostet 20 Euro, relativ ordentlich, dafür ist aber Schloss und Park absolut toll. Die Innenstadt und der Stefansdom: Check Eine Innenstadt ist eine Innenstadt, da nehmen sie sich ja leider alle nicht mehr viel, ausfällig sind die Häufungen der Luxusläden vor denen regelmäßig schwarze Auto mit getönten Scheiben halten, zwei drei verschleierte Schönheiten aussteigen und mit vielen Tüten den Laden wieder verlassen. Man sagte mir, der Orient schätze in Wien die Sicherheit.
Kaffee im Kaffeehaus: Check
Es gibt ja in Vienna eine lange, lange Kaffeehauskultur mit Torte und Schlagobers, die es natürlich zu testen gilt. Dafür waren wir auf Anraten einer Wienerin im Café Central, das sich in den letzten Jahrzehnten treu geblieben ist. Das Personal, die Karte und das Inventar haben seit den 70ern gefühlt nicht mehr gewechselt. Der Kaffee schmeckt großartig und um kurz mal etwas auszuruhen, ist es der perfekte Ort. Aber zu lange darfst du nicht rumsitzen, denn draußen steht die Welt Schlange.
Hotel: Check
Als Hotel haben wir uns den absoluten Knaller ausgesucht: Das 25hours Hotel im Museumsquartier. Wir alle waren einfach nur begeistert. Am ersten Abend gab es familienintern sogar richtig Streit, weil Justus lieber im Hotel bleiben wollte, anstatt mit in die Stadt zu kommen, weil er es so cool im Hotelzimmer fand. Übrigens Kinder bis 6 Jahren schlafen umsonst im Bett der Eltern mit und Frühstücken auch umsonst. Falls man woanders unterkommt, kann man aber auch als Nichthotelbewohner in die Bar und das 1500 Foodmakers Restaurant besuchen, welches fantastisches Essen und Drinks anbietet. Wir haben quasi alles probiert. Justus hat sich beim Frühstück standesgemäß in den Kaiserschmarrn verliebt, wie sollte es anders sein und ich mich in die Tapete im Zimmer. Ja ja ich weiß, ich spreche in Superlativen, aber ich fand das ganze Hotel einfach großartig und wir hatten einfach eine gute Zeit.
Resümee:
Wien ist eine absolut tolle Stadt, die einfach was für die Augen ist mit seinem allgegenwärtigen, gut gepflegten Jugendstil und macht dazu auch mit Kind großen Spaß. Außerdem ist es beruhigend zu sehen und zu erleben, dass die Berliner in puncto Grantigkeit noch übertroffen werden können. Aber irgendwie finde ich auch das sympathisch. Also alle ab nach Wien!!