„I saw the light“ singen sie - sie, die scheinbar Verkorksten, Verzweifelten und Liebenden um Bill Murray in seinem Weihnachtsspezial vor wenigen Wochen auf Netflix.
Das Licht sehen - was klingt wie eine zutiefst spirituelle Erscheinung ist wohl das alltäglichste im Leben. Sei es das Licht, was einem wortwörtlich aufgeht, wenn einem auf einmal alles klar wird. Sei es das Licht der Sonne, das die die grauen Wolken durchbricht. Sei es das Licht, das die Erkenntnis des Wahren, ganz im Sinne Platons, uns offeriertoder sei es das Licht das sich in unseren Augen spiegelt, wenn wir merken, dass wir verliebt sind, wie im Falle von Bill Murray und Co. (Der Song selbst stammt im Original von Todd Rungren)
In den vor uns liegenden Tagen, gar Wochen, ist es vermutlich die einfachste, jedoch für manche notwendigste Lichtmetaphorik, die sich hinter „I saw the light“ versteckt.
Das Licht ist besser als das Dunkel, weil es wünschenswert ist, positiv konnotiert und nicht so furchtkodiert wie das nicht Sichtbare. Wird nun die Dunkelheit des Winters durchbrochen, werden wir zwar weiterhin die Kälte spüren, aber trotzdem im Guten triumphieren.
Nur wie überwinde ich die dunklen Tage des Winters? Verschafft mir der Trip in warme und sonnige Gefilde Linderung, hilft mir eine Tageslichtlampe für den heimischen Schreibtisch oder versuche ich eine dritte Variante? Diese ist mein persönlicher Liebling. Ich ergebe mich dem Charme der frühen, allumfassenden Finsternis und garniere sie mit der dafür passenden Musik, ich bevorzuge in diesem Fall Sigur Ros.
Ich wähle also den dritten Weg, eine Art Aufklärung der lichtlosen Zeit durch schöne Musik. Auch wenn die Dunkelheit von außen bleibt, wissen wir, dass das Schöne uns zum Guten führt, das Gute uns zur Wahrheit und das Wahre das höchste Gut darstellt und wenn man einmal oben ist, ist das Licht nicht mehr ganz so fern.
Diese Musik hilft mir.
Text und Playlist: Philipp Priebe //
Bilder: Rush Darlington & Maria-Silva Villbrandt