KPM - ein Rundgang

Ich habe einen Hang zu Vasen – einen sehr ausgeprägten sogar. Wer schon einmal in meiner Wohnung war, weiß, dass in jeder Ecke eine kleine Gruppierung von meist weißen Vasen steht, die meisten sind vintage und die liebsten von KPM, der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin. Meine heimliche Leidenschaft scheint aber gar nicht mehr so heimlich zu sein, denn KPM lud mich in der letzten Woche zu einem Workshop und Rundgang ein. Zusammen mit vier anderen Bloggerinnen ging es einmal quer durch das Labyrinth von Türen, Hallen, Maschinen und Stockwerken in der Manufaktur am Tiergarten. Im Haus herrscht eine freundliche und konzentrierte Stimmung, am liebsten redet man ganz leise, um niemanden zu stören. Besonders beeindruckend ist neben der Fertigung die Qualitätskontrolle in der fünf Damen durch Fühlen, Tasten und strengem Blick jeden Fehler finden, den ein solches Premiumprodukt keinesfalls haben darf. Am spannendsten fand ich jedoch die Ateliers, in der Malerinnen und Maler per Hand die filigransten Motive auf Vasen und Teller etc. zeichnen. Überall sind Pflanzen, Zeichnungen und feinstes Porzellan, man kann eigentlich nur staunen.

Besonders beeindruckend ist der Wandel den KPM durchlebt und wie sehr Klassik auf Moderne trifft. Das Kurlandmotiv beispielsweise zählt zu den bekanntesten Porzellandekoren der Welt, wird aber gerne im eigenen Haus mit einem Augenzwinkern neuinterpretiert, wie in der KPM Currywurstschale. Aber auch, dass die Hipster von heute gern mal wieder Filterkaffee trinken, ist nicht unbeachtet geblieben, denn KPM hat einen preisgekrönten Kaffeefilter designt, der Slow Brew auf ein neues Level hebt.

Alles in Allem herrscht ein ganz besonderer Spirit im Hause KPM, der Tradition, Handwerk, Hingabe und einfach tolles Design verkörpert. Beeindruckt von diesem Blick hinter die Kulissen fühle ich mich in meiner Sammelleidenschaft nur noch bestärkt.