A trip to Israel

Text und Fotos von Maria-Silva Villbrandt & Illustration von Sarah Neuendorf

Illustration Sarah Neuendorf / Artikel&Photos Maria-Silver Villbrandt

Kleine Einstimmung #holyland:  Tel Aviv YHabibi Tel Aviv 

Bereits zum zweiten Mal packte ich meinen Koffer mit dem Reiseziel Israel. Dieses Mal ohne Festivallitrallivalli, sondern als eine Art selfmade Studienreise mit mir als Guide für die lieben Eltern. 

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So langweilig sollte es gar nicht werden, kaum in Tel Aviv angekommen war die Ferienwohnung unbesetzt, mein Akku fast alle und Mama und Papa höchst beunruhigt, nach einer Rauberleiteraktion im Treppenhaus und netten Nachbarn hatte ich nicht nur Strom, sondern auch WLAN. Nach einigem Hin und Her und einer wilden Taxifahrt wurden wir in TA kurzerhand umquartiert, zu unseren Gunsten direkt in die Dizengoff Straße. 

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Tel Aviv wird nicht umsonst weiße Stadt genannt, von oben sieht sie wirklich ganz weiß aus, vom Boden allerdings zieren die Stadt viele ziemlich in die Jahre gekommene, aber sehr charmante Bauhaus-Villen, Palmen und unvorstellbar große Fikusbäume. Die prachtvollen Boulevards (Rothschild u.a.) werden durch Baumalleen, Caféinseln und unglaublichen vielen hübschen Menschen mit auch wunderschön anzusehenden Hunden verziert. Tel Aviv ist besonders. Es ist warm, es ist Großstadt mit Skyline, es ist hipsteresk, es ist easygoing, es ist Beachtime, es ist Paradies für handsome Guys, es ist einfach lebenswert. Ein Spirit wie in Berlin, nur eben in teurer mit hallo-Februar-25-Grad. Ich mag die Stadt einfach, insbesondere den Stadtteil Florentine. Man kommt an und fühlt sich einfach wohl! 

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Natürlich kann und sollte eine Reise nach Israel einige Stopps beinhalten. Für einen Überblick fasse ich ein paar Tipps und Erfahrungen zusammen.

1.      An- und Abreise: Generation Easyjet macht es möglich! Wir haben für Hin- und Rückflug pro Person nur 110 Euro gezahlt. Handgepäck reichte bei mir völlig aus. Beim Buchen der Reise bedenken: Freitag ab 17 Uhr bis Samstagabend ist Sabbat, sprich Bus und Bahn fahren nicht. Für ein Taxi vom Flughafen sollte man keinesfalls mehr als 150 Schekel nach TA zahlen. Unbedingt mehr Zeit bei den Check-ins einplanen. Am Flughafen Ben Gurion beim Rückflug daran denken, dass die Abfertigung an Terminal 1 stattfindet, kommt man mit der Bahn/Bus an, muss man noch einen Shuttle von Terminal 3 zu Terminal 1 nehmen, um dann später wieder zurückgefahren zu werden. Strange alles, deshalb Zeit einplanen. Ich empfehle drei Stunden vor Abflug da zu sein, dann ist es definitiv alles entspannt. Und ich bin wirklich kein german Pünktlichkeits-On-time-Typ :). Die Befragungen können sich insbesondere als Einzelreisender hinziehen. So oder so, man sollte irgendwelche Dokumente oder Adressen von Unterkünften haben und immer das Zauberwort holidays fallen lassen.

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2.      Reisen im Land: Israel hat ein paar Zugverbindungen und vor allem ein unglaublich gut vernetztes Busnetz durchs ganze Land ständig und immer. Israel ist nicht nur das heilige Land, sondern Land des Wifi. Gefühlt hat jeder einen Sendemast in der Tasche. In Bus (www.egged.co.il) und Bahn ist man permanent online, man kann dort immer sein Handy aufladen. Vom Flughafen nach Tel Aviv kommt man am besten mit der Bahn. Watch out: der Busbahnhof in TA ist nicht nur der größte, sondern auch der trashigste der Welt!

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3.      Tagesausflug ans Tote Meer: Da ich eine Lusche bin und ich nicht mal in Berlin ein Auto ordentlich einparken kann, haben wir keinen Leihwagen genommen, sondern sind mit dem Bus gefahren. Linie 486 fährt von Jerusalem zum Badeort Ein Gedi (derzeit wird die Badestelle umgestaltet, also Station Hostel Ein Gedi aussteigen und dann zum Meer einmal quer über die Straße gehen. Wer nicht in der Wüste nächtigen will, sollte bei den Kiosken am Strand die Rückzeiten checken. Trotz Baustelle war das Tote Meer wieder ein absolutes Highlight!), dennoch sind nach einer Dusche danach alle Sachen und alles, was man anfasst voll schmalzig, also lieber das kleine Schwarze aus dem Handgepäck daheim lassen und ein Shirt extra mitnehmen. Laut Reiseführern soll der Sonnenaufgang Hammer sein, aber hey auch der Sonnenuntergang ist nice! Allein die Fahrt ist bemerkenswert, ein Willkommensgruß einer jordanischen Mobilfunkkette gehört ebenfalls dazu. Man kann nie wissen: Badeschuhe können das erste Mal im Leben nützlich sein, aber nur wenn sich das Salz krass verkrustet hat, war dieses Mal nicht der Fall. 

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4.      Disneyland der Religionen: Jerusalem! Jerusalem ist einfach krass und liefert ein Panoptikum an Religionen, Kultur, Geschichte und Gedenken. Während in Tel Aviv es locker zugeht und Dolce Vita großgeschrieben wird, zeigt sich Jerusalem wie die große Streberschwester. Ich habe uns richtig Pilgerstyle im Lutheranischen Gästehaus mitten in der Altstadt einquartiert. Ein Dreibettzimmer kostet nur 120 Euro inkl. Frühstück, kann man machen, insbesondere um ein Eindruck dieses wahnsinnigen Labyrinths der Altstadt zu bekommen. Die Altstadt ist überwältigend und vor allem eins: anstrengend! Es wimmelt von Touristen und vor allem sind die engen Gassen ein riesiger Basar! Auf keinen Fall sollte man sich dort etwas zu essen, noch wirklich zu trinken kaufen. Ja, wir haben diesen Fehler gemacht: überteuerte Falafel und nicht mal leckeren Kaffee waren das Resultat und schlechte Laune, weil wir einfach abgezogen wurden. Happens... :) Der Besuch der Klagemauer, Grabeskirche (#touchedJesusGraveYeah) und auch des Tempelberges sind quasi obligatorisch und bewegend. Beim Tempelberg beachten, dass man einen Ausweis zeigen muss und sich ein Aufstieg nur bis 9:30 Uhr rentiert, um Punkt 10 Uhr müssen alle Touris den Tempelberg verlassen haben. Besonders schön ist der Ausblick vom Olivenberg auf Jerusalem, auch hier muss man den Earlybird machen, die Kirchen haben zum Teil nur bis 12 Uhr geöffnet. Ein Blick ins die heiligen Häuser lohnt sich sehr! Wer nicht so viel Zeit und Lust hat, Berge zu erklimmen, kann hoffen, dass das Österreichische Hospiz ihren Rooftop fertig saniert hat, dazu einfach in der Via Dolorosa 37 einmal klingeln und dann die Treppen hoch. Kleiner Tipp am Rande: bei einem Stück Sachertorte und einer Wiener Melange kann man im Garten dem Touriwahnsinn der Jerusalemer Altstadt sehr gut entfliehen. Ein Freund kann meine Vorliebe für Tel Aviv gar nicht so recht teilen, seiner Meinung nach bietet Jerusalem viel verstecktere Perlen und wirft einem nicht das ganze Amüsement so vor die Füße. Vielleicht ist was dran:) aber am Mittelmeer ist es auch einfach wärmer, dennoch konnte ich mit der Special offer in der Hataklit Bar (ein Drink Zahlen, refill for free) ganz gut einheizen. Natürlich ist das nur eine minimale Auswahl, was man in Jerusalem anstellen kann und sehen muss. 

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5.      Money rules auch the holy world! Während die Flüge und der Transport im Land sehr günstig sind, sind Unterkünfte und das Leben vor Ort durchaus teuer. Ein Bier kostet im Supermarkt um die zwei Euro, Lebensmittel und Essengehen ist auch kein sparsames Vergnügen dafür lecker! Leckerste Salate, die einfach immer nach Sommer schmecken, unendliche Humusauswahl im Supermarkt und auch schmackhaft: Shakshuka (Tomatensauce mit Spiegeleiern) probieren!. In Tel Aviv lohnt ein Gang auf den Carmel Market, um sich ganz preiswert mit frischen Lebensmitteln zum Kochen einzudecken. Ganz nebenbei der Markt ist einfach ein absolutes Erlebnis! Oder einfach im Jemenitischen Viertel hinter dem Markt in den kleinen Gassen in einem Lokal Platz nehmen und sich überraschen lassen. Du wirst es lieben!

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Review Fashion Week

Zwischen Elternsprechstunde und Catwalk- Ein Gedankenbericht

Fashion Lights at Premium

Fashion Lights at Premium

Hello Rankin

So, die Zelte sind abgebaut, die Tiger wieder im Käfig und es ist Ruhe in der Stadt! Ich bin eigentlich kein großer Nörgler, sondern er Typ Mensch, der sich über Bemühung freut und sehr positiv ist. Aber irgendwie hat mich die letzte Woche schon enttäuscht, schließlich kümmert man sich Wochen vorher um Akkreditierungen und Wartelisten, erstellt fleißig einen Wochenplan mit Events und Zusagen und gleicht ihn dann mit anderen Freunden ab, die auch irgendwie am Zirkus teilhaben. Das Beste ist, dass man als Blogger Presse ist, was eigentlich fast etwas albern ist, aber es ist so. Das Wort Blogger selbst ist jedoch gefühlt fast schon negativ konnotiert, im besten Fall schauen sich die Leute deine Seite vielleicht mal an. Mein Schedule letzte Woche begann unglamourös mit einem Elterngespräch zum ersten Halbjahr von Justus an. Also aufgedonnert in die Schule und danach zur Premium, auf der Aussteller aus der ganzen Welt ihre Kollektionen vorstellen. Auffällige Trends sind entweder all black oder große bunte grafische Muster! Eine super Sache sind auf solchen Messen immer die Media Lounge in der es für Magazinliebhaber immer ordentlich was zu gucken und zu schleppen gibt.

Bobby Kolade! Hier lang!
Bobby Kolade at Bergahain


Am Dienstag dann mein absolutes Highlight! Ich im Berghain. Na gut in der Halle am Berghain quasi daneben, aber auch die musste ich im Eisregen erst mal finden. Durch schwesterliches Vitamin B bin ich wohl zur interessantesten Show der ganzen Woche gelangt. Bobby Kolade, nicht umsonst als Superstar und Retter der Berliner Fashion Week betitelt. Hosenanzüge, Glitzer und Mantel mit grafischen Muster, bleiben in schöner Erinnerung. Neben den großen der Fashionszene freute ich mich einfach da zu sein. Weil dieser Tag so toll begonnen hatte, setze ich noch einen drauf und fuhr zum Mittag ins Soho, schaute mir den neuen The Store an, malte mir noch mal ein Gesicht an und fuhr zum Zelt, heute mal dekadent mit Taxi. Ich hätte es vielleicht lassen sollen, denn der Mythos Zelt, der sich eigentlich in den letzten Jahren immer gut gehalten hatte, selbst als das Weddinger Eisstadium Veranstaltungsort war, ist einfach verpufft. Verpufft ist generell ein passendes Wort. Ich würde mich freuen, wenn weniger wieder mehr wäre, wenn Kinder wieder zur Schule gehen würden und Menschen mit Kameras wüssten, wie man den Blitz ausschaltet. Ich weiß das klingt wahnsinnig arrogant, aber das Zelt war doch immer etwas Besonderes. Es war. Deshalb verbrachte ich die Show über vor allem damit die Menschen im Publikum zu beobachten und zu staunen. Nächstes Mal steht auf meiner Liste das Kronprinzenpalais, denn da soll die Welt noch in Ordnung sein.

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Dusty Fernsehturm Berlin
Rebekka Ruétz
Fashion Week Berlin


Desillusioniert von der glänzenden Welt der Mode fuhr ich nach Hause und zog mich um für den STYLIGHT Fashion Influencer Award, ein Blogger-Award, der internationale Blogger prämiert, dass Beste, die Veranstaltung fand eine Straße weiter von meiner Türe im Stattbad statt. So stand ich also in schöner Begleitung mit Minnie, Linda und Charlotte pünktlich um 19 Uhr vor der Tür. Dort standen wir die nächsten zwei Stunden, verquatschen die Zeit und wunderten uns irgendwann, warum es nicht voranging. Schade, wenn man 300 Leute zu viel einlädt! Oder vielleicht doch eher peinlich. Die nächsten zwei Tage habe ich zum Auftauen gebraucht. Linda war fleißig auf den Shows unterwegs, ich habe resigniert.
Am Freitag habe ich mich dann wieder rehabilitiert und bin zum Fashion Blogger Café von Styleranking in den Sarotti Höfen gegangen. Viele bekannte Gesichter, nette Gespräche, somit ein schöner Ausklang, dieser turbulenten Fashionweek.

Studiotour 44flavours

Eine neue Studiotour: Dieses Mal habe ich mich mit Julio von 44flavours getroffen, einem Kunst- und Designkollektiv, die wissen wie man Lärm mit Kunst macht. Einen Überblick über all die verschiedenen Projekte, die die Jungs so machen, findet ihr auf dessen Website. Unbedingt anschauen und große Augen bekommen.

Kannst du dich und 44flavours kurz vorstellen, was macht ihr eigentlich so und woher kennt ihr euch?

Hey Jules! Ich bin Julio Rölle, Sohn eines Ostfriesen und einer bretonischen Belgierin, in einem Kaff in Niedersachsen geboren und irgendwann vor knapp 10 Jahren in Berlin angekommen. 2002 habe ich während der Aufnahmeprüfung meinen Kompagnon Sebastian Bagge aus Oldenburg kennengelernt. Erste Studienprojekte und eine WG in Bielefeld waren der Grundstein für unsere mittlerweile 11jährige Zusammenarbeit.

Wie ist die Rollenverteilung unter euch?

Das ist schwierig zu sagen, weil sich das häufig verschiebt. Sebastians Stärken liegen im Bereich Layout und Typografie. Er ist sehr gut organisiert und strukturiert. Meine Stärken sind die Malerei und Illustration und ich habe ab und zu mal ganz gute Ideen, denke ich. In der gemeinsamen Arbeit an unseren Installationen und Skulpturen ist der Prozess und der Austausch während der Zusammenarbeit, aufeinander einzugehen und zu reagieren, eine gemeinsame Stärke. Wir kennen uns mittlerweile sehr gut und wissen wie der andere tickt. Ansonsten kümmert sich Sebastian eher um die Infrastruktur und ich bin eher der Kommunikator, aber da sind wir nicht festgelegt und versuchen unsere Rollen immer wieder zu brechen.

Sagt ihr Studio, Atelier, Büro oder whatever?

Einmal mit Zwiebeln, Soße alles drauf: mal so, mal so... Oben haben wir unser Bureau, Studio, Office, Headquarter und unten ist definitiv unser Atelier...

Wie sieht ein normaler Tag bei euch aus?

Das Schöne an unserer Arbeit ist, dass sie sich ständig ändert. Wir arbeiten in Phasen. Vorbereitungen der Projekte gehen Hand in Hand mit Umsetzungen und Planungen, ab und zu auch mehrere parallel. Ein typischer Ablauf in Berlin im Bureau ist: Sebastian kommt früh, ich 2 Stunden später, bleibe dafür aber meist länger, wir trinken gemeinsam Kaffee und besprechen den Tag oder die Woche, dann legen wir los. Je nachdem ob wir etwas planen oder umsetzen müssen, teilen wir uns auf, sodass wir davon profitieren ein Team zu sein. Wir setzen uns Ziele und versuchen diese einzuhalten. Wir planen aber auch viele Freiräume ein, in denen wir uns entfalten können und aus denen wir unsere Kreativität schöpfen.

Esst ihr immer so viele Bananen? (gefühlt hatte ja jeder eine Staude auf dem Tisch)

Ständig! Bananen beinhalten viel Magnesium. Wir mögen Bananen, aber dass es diesmal eine ganze Staude war, war definitiv eine Ausnahme Haha...

Gibt es Auftraggeber mit denen ihr nie zusammenarbeiten würdet?

Waffenindustrie, Zigaretten, Alkoholbranche und anderen unbeliebten Riesen...

Was waren die geilsten drei Projekte der letzten Jahre, bei denen du sagst: „Besser geht es nicht?!“

Wenn man die jeweilige Zeit berücksichtigt und auch Projekte nennt, die schon etwas zurückliegen: 1. Kulturtour Brasilien 2. The Solution Is Irrelevant 3. HOLZ51

Euer Atelier ist um die Ecke vom Moritzplatz; habt ihr Tipps für die Gegend, wo man am besten essen geht oder sich sonst so herumtreibt?

Mittagessen: Milchladen am Oranienplatz, Kantine im Butzke, Anaveda Oranienstraße., Kacheltürke, Kotti Japaner am Kottbusserdamm... Ansonsten: Abhängen am Kanal am Urbanhafen, Tischtennis spielen am Bethanien.

Super dann weiß ich was ich jetzt nach unserer Tour mache! Julio, vielen vielen Dank für die Zeit und den Einblick. Merci. Wer die Arbeiten der Jungs jetzt sofort sehen will, der kann sie sich ab morgen in der Ausstellung Fundus in Bremerhaven anschauen. Ansonsten findet ihr 44flavours digital hier: Facebook/Website/Instagram